Land, ÖGK und Ärztekammer stellen eHealth-Strategie vor
VORARLBERG, DIGITALISIERUNG
Mit der eHealth-Strategie 2024-2028 steckt die Vorarlberger Landesregierung den geplanten weiteren Weg ab, um die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu nützen. Das Ziel sind Verbesserungen, von denen sowohl PatientInnen als auch ÄrztInnen profitieren, betonte Landesrätin Martina Rüscher bei der Präsentation der Strategie im Landhaus: „Wir setzen konsequent auf die Einführung und Weiterentwicklung digitaler Lösungen, ohne dabei die Belange des Datenschutzes und die Bedürfnisse der BürgerInnen aus den Augen zu verlieren.“
Die eHealth-Strategie des Landes Vorarlberg fokussiert auf drei Bereiche, so Rüscher, nämlich auf Gesundheitsförderung und Prävention, auf eine effiziente Patientenlenkung zum „best Point of Service“ sowie auf die tatsächliche medizinische Versorgung. So werden die schon erfolgreich gestarteten Gesundheits-Apps „Vbewegt“ und „Xsund“ um zusätzliche Funktionen ergänzt. Für die sichere Kommunikation zwischen PatientInnen und ÄrztInnen soll für alle Settings ein digitales Angebot entwickelt werden, das idealerweise anwendungsübergreifend in ganz Vorarlberg eingesetzt wird. Für die Weiterleitung von 1450-AnruferInnen wird ein Pilotprojekt mit QR-Code-Übermittlung eingeführt. Weiters sollen die Möglichkeiten der Telemedizin im Bereich der Versorgung von chronisch Erkrankten genützt werden, etwa durch die Erweiterung des „HerzMobil“-Konzepts und durch ein spezialisiertes Onkologie-Netzwerk „OnkoMobil“.
Die Österreichische Gesundheitskasse fungiert als wichtige Partnerin des Landes im Rahmen der eHealth-Strategie. „Die Digitalisierung ist auch bei uns ein Kernbereich, eHealth spielt eine zunehmende Rolle für die Versorgung der Zukunft. Deshalb werden wir nicht nur bei der Erarbeitung, sondern auch bei der Umsetzung der eHealth-Strategie gerne unseren Beitrag leisten“, sagte der Vorsitzende des ÖGK-Landesstellenausschusses, Christoph Jenny.
Der eHealth-Berater des Landes Vorarlberg, Günter Rauchegger, sieht in der eHealth-Strategie einen konkreten Fahrplan zur umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens, der auf bundesweiten und europäischen Prioritäten und Aktivitäten aufsetzt. Vorarlberg gehe als Vorreiter voran, ein digitales System zu schaffen, das eine verbesserte Verschränkung von Erkrankten und Behandelnden bietet und zugleich die hohen Anforderungen in Sachen Datensicherheit und Transparenz erfüllt.
Das unterstrich auch der Vorarlberger Ärztekammerpräsident Burkhard Walla. Die digitale Vernetzung der Gesundheits-Dienstleistungen könne für PatientInnen und ÄrztInnen sowie für andere in die Versorgung eingebundene Berufe große Vorteile bringen, bei der Umsetzung müssen aber ethische und rechtliche Herausforderungen bedacht werden. „Persönliche Daten müssen vor Missbrauch geschützt bleiben und digitale Informationen dürfen den Arzt-Patienten-Kontakt nur ergänzen, nicht aber ersetzen“, so Walla. Das erfordere auch eine hohe digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, die gemeinsam mit den technischen Möglichkeiten verbessert und ausgebaut werden müsse.