Impfwochen des Landes starten im Februar
VORARLBERG, IMPFUNGEN
Kampagne soll die Durchimpfungsraten in Vorarlberg verbessern
Impfen kann einen wirksamen Schutz gegen vielerlei Krankheiten bieten. Deshalb ist die Erhöhung der Impfquote ein wesentliches Ziel der im letzten Jahr veröffentlichten Vorarlberger Gesundheitsförderungs- und Präventionsstrategie 2030. Zu diesem Zweck bietet das Land Vorarlberg gemeinsam mit der Vorarlberger Ärztekammer und der Vorarlberger Apothekerkammer in den kommenden Monaten gezielte Impfwochen an. „Wir richten uns damit an die gesamte Bevölkerung, um die Durchimpfungsraten zu erhöhen bzw. um Impflücken zu schließen. Denn Gesundheitsvorsorge ist ein wichtiger Beitrag sowohl für die eigene Lebensqualität als auch zur Entlastung unseres Versorgungssystems“, sagt Landesrätin Martina Rüscher bei der Vorstellung der Impfprogramme gemeinsam mit Wolfgang Grabher, Landessanitätsdirektor, Alexandra Rümmele-Waibel, Kurienobfrau der niedergelassenen ÄrztInnen in der Vorarlberger Ärztekammer und Apothekerkammerpräsident Christof van Dellen.
„Die Bereitschaft zur Impfung ist und bleibt eine persönliche Entscheidung jedes und jeder Einzelnen. Dafür setzt das Land in Kooperation mit allen Systempartnern auf sachliche Information und Entscheidungsgrundlagen, Beratung sowie niederschwellige Impfangebote“, so Landesrätin Rüscher. Die erste Anlaufstelle für Impfungen ist grundsätzlich der eigene Hausarzt/die eigene Hausärztin. Darüber hinaus gibt es die Impfordination des Landes Vorarlberg, die nach einem Umzug seit Oktober 2024 im "element" Dornbirn, Lustenauerstraße 66, 1. Stock untergebracht ist.
„Es ist eine Tatsache, dass die Durchimpfungsraten in der Vorarlberger Bevölkerung generell nicht zu den Besten gehören, zudem stellen wir immer wieder fest, dass einige Schutzimpfungen, die Menschen bereits erhalten haben, nicht mehr aufgefrischt worden sind“, sagt Ärztekammer-Kurienobfrau Rümmele-Waibel. Das könne dazu führen, dass man sich in einer trügerischen Sicherheit wähnt: „Bei Kindern sehen wir außerdem, dass einige die Schulimpfungen ganz oder teilweise versäumt haben.“
Für Apothekerkammerpräsident Christof van Dellen steht das gemeinsame Vorgehen aller Beteiligten bei diesem wichtigen Thema im Vordergrund: „Alle Player im Gesundheitssystem müssen hier an einem Strang ziehen, denn die Impfquoten müssen erhöht werden. Deshalb danke ich an dieser Stelle auch allen, die dieses Projekt aktiv unterstützen. Die Vorarlberger ApothekerInnen wissen nach nur einem Blick in den Impfpass, welche Impflücken unbedingt geschlossen werden müssen. Hier appelliere ich an alle, sich von den analogen Impfpässen zu trennen und die Möglichkeit des e-Impfpasses zu nutzen. Die gesammelten Daten sind dort sicher verwahrt und stellen eine enorme Erleichterung bei der Übersicht der Impfungen für alle Expertinnen und Experten aber auch für die Betroffenen dar.“
Impfwochen mit speziellen Schwerpunkten
„Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten
präventiven Maßnahmen in der Medizin. Durch sinkende Impfzahlen sind
Infektionskrankheiten, die als eingedämmt galten, wieder im
Vormarsch“, erläutert Landessanitätsdirektor Grabher. Sein Appell:
„Schützen sie sich selbst und ihre Umgebung, indem sie eines der
zahlreichen Impfangebote in Vorarlberg wahrnehmen.“ Mit den im Laufe
der ersten Jahreshälfte 2025 stattfindenden Impfwochen
unterstreichen das Land sowie Ärztekammer und Apothekerkammer diesen
Aufruf an die Bevölkerung, um das Bewusstsein für
Gesundheitsförderung und die Bereitschaft zur Impfung zu stärken. Zu
den folgenden Terminen werden jeweils spezielle Impfschwerpunkte in
den Fokus gerückt:
Montag, 17. – Freitag, 21. Februar | FSME |
Montag, 17. – Freitag, 21. März | FSME |
Dienstag, 22. – Freitag, 25. April | HPV |
Montag, 19. – Freitag, 23. Mai | MMR sowie allgemeine Auffrischungsimpfungen |
Montag, 23. – Freitag, 27. Juni | Impfpass-Check durch eine Ärztin/einen Arzt in Kombination mit Nachtragungen in den e-Impfpass |
Ab sofort | Nachtragungen in den e-Impfpass in Vorarlberger Apotheken |
Eine wesentliche Neuerung ab Februar 2025 ist die Möglichkeit, Nachtragungen in den e-Impfpass auch in Apotheken vornehmen zu lassen. Dieses ergänzende Angebot ist ein wesentliches Zusatzservice für BürgerInnen und trägt zur besseren Dokumentation des individuellen Impfstatus bei. Zudem soll künftig österreichweit über die Sozialversicherung ein Impf-Erinnerungsservice für digital eingetragene Impfungen gestartet werden – dies greift aber nur, wenn frühere Impfungen digital nachgetragen wurden.
Da die Zeckensaison mit dem kommenden Frühjahr bereits vor der Tür steht, ist es nur logisch, dass FSME-Impfungen am Beginn der Impfwochen stehen. „Die durch Viren übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks führen – neurologische Ausfälle können die Folge sein“, erläutert Kurienobfrau Rümmele-Waibel. Die Humanen Papillomaviren (HPV) haben immer Saison und sind bei Frauen und Männern eine Ursache für Krebsvorstufen und Krebserkrankungen im Rachenraum und an den Geschlechtsorganen. „Hier wissen wir aus Studien, dass eine HPV-Impfung einen sehr verlässlichen Schutz gegen diese Folgeerkrankungen bietet.“ Und angesichts der europaweit wieder steigenden Masern-Fälle ist die MMR-Dreifach-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln ebenfalls dringend zu empfehlen. „Masern sind nämlich alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit“, warnt Rümmele-Waibel, „besonders Säuglinge und ältere Menschen sind hier gefährdet, bei ihnen können Masern zu schwereren Komplikationen führen.“ Ob Kinder oder Erwachsene, die Impfwochen bieten eine ideale und niederschwellige Möglichkeit zur individuellen Gesundheitsvorsorge. Die Immunisierungen können schwere Krankheitsverläufe und mit ihnen auch mögliche schwere Dauerschäden verhindern. „Eine aktuelle Umfrage unter den niedergelassenen ÄrztInnen zeigt, dass die überwiegende Mehrheit die Impfwochen aus diesen Gründen sehr gerne unterstützt“, so Alexandra Rümmele-Waibel.
Die teilnehmenden Apotheken in Vorarlberg stehen ab sofort bis zum Ende der Impfwochen gerne sowohl für Impf-Beratungen als auch für Umstellungen auf bzw. Nachtragungen in den e-Impfpass zur Verfügung. Es wird der Status des e-Impfpasses überprüft, auf etwaige Impflücken aufmerksam gemacht und in weiterer Folge werden die Betroffenen zur Abklärung der Impfung(en) zum Arzt/zur Ärztin weiterverwiesen. Gleichzeitig werden die Daten aus den analogen Impfpässen in den e-Impfpass neu eingetragen bzw. bei „digitalen Lücken“ auch umgetragen.