VORARLBERG, WUTPATIENTEN

Die von Vorarlberger Ärztekammer, Landeskrankenhäusern, Stadtspital Dornbirn und Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse Anfang März gestartete Freundlichkeitsoffensive in Ambulanzen und Ordinationen wird sehr gut angenommen. Das Motto „Lächeln macht gesund, Grant macht krank“ zeigt bereits Wirkung, die oftmals angespannte Situation in den Wartezimmern und Wartebereichen in Spitälern und Praxen verbessert sich laut Rückmeldungen der Betroffenen.

Die Botschaft „Lächeln macht gesund, Grant macht krank“ wird seit vier Wochen an Patientinnen und Patienten im ganzen Land herangetragen – bei jedem ärztlichen Besuch, sei es im Spital oder in den Praxen. Diese Freundlichkeitsoffensive soll in Ordinationen und Ambulanzen zu mehr Respekt, Verständnis und Rücksicht im Umgang miteinander führen. Denn in jüngster Zeit ist das Personal in den Gesundheitseinrichtungen immer öfter zum Ziel von Untergriffigkeiten, Beschimpfungen und Drohungen seitens sogenannter Wutpatienten geworden. Die Offensive zeigt bereits Wirkung.

„Der Umgang miteinander ist vor allem im sehr sensiblen und von Emotionen geprägten Arbeitsumfeld wie der Notaufnahme sehr wichtig“, sagt Diplomkrankenpfleger Matthias Hellmair, Stationsleiter der Interdisziplinären Notaufnahme am Landeskrankenhaus Feldkirch: „Wir konnten durch die Ausrollung der Kampagne bereits rasch eine Verbesserung erkennen und dürfen seither regelmäßig Patientinnen und Patienten mit einem besonders freundlichen Lächeln bei uns begrüßen.“ Ein respektvolles Miteinander trage zu besseren Arbeitsabläufen bei und fördere die Konzentration auf die Behandlung der Patient:innen. Hellmair hofft daher auf eine nachhaltige Wirkung dieser Freundlichkeitskampagne.

Ähnliche Rückmeldungen kommen aus dem niedergelassenen Bereich: „In unserer Ordination setzen wir auf eine herzliche und respektvolle Atmosphäre, denn Freundlichkeit macht den Unterschied, finden wir“, sagt Hanna Kaufmann, Ordinationsassistentin der Augenarztpraxis Dr. Tschann in Bludenz: „Die Kampagne erinnert alle daran, wie wichtig ein Lächeln und ein respektvoller Umgang ist – sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für uns als Team.“ Und genau das sei jetzt in der Praxis positiv aufgefallen, sagt Kaufmann. Zudem hätten die gelben Kärtchen mit dem lachenden Smiley so manche Patientinnen und Patienten zum Nachdenken gebracht.

Transportiert werden die Botschaften über Flyer, die Patientinnen und Patienten bei der Anmeldung in Ambulanzen und Ordinationen erhalten, sowie über Plakate und Bildschirmsujets, im niedergelassenen Bereich auch über Ansteck-Buttons für das Ordinationspersonal. Weit mehr als 200.000 solcher Sujets werden oder wurden bereits in den Praxen und Spitälern des Landes verteilt.

„Es ist schön zu erleben, wie ein freundliches Wort den Tag verbessern kann. Die Plakate fallen nicht nur auf, sondern sie erinnern uns alle daran, wie wichtig ein respektvoller Umgang ist – und sie sind auch für uns Mitarbeitende eine tolle Unterstützung“, resümiert Almedina Hidanovic von der Portiersloge im Krankenhaus Dornbirn. Und Fabio Köchle, pflegerischer Leiter der Allgemeinen Ambulanz am KH Dornbirn ergänzt: „Die Stimmung in der Ambulanz ist angenehmer – das tut sowohl den Patientinnen und Patienten als auch uns gut. Die leuchtend gelben Plakate bringen Farbe und eine positive Botschaft in unseren Alltag. Sie sorgen für gute Laune und setzen ein klares Zeichen für mehr Freundlichkeit.“