ÖÄK zur Landeshauptleute-Konferenz: Chance für bessere Finanzierung des Gesundheitssystems nutzen!
ÖÄK, Gesundheitswesen
Ärztekammer fordert klares Bekenntnis für mehr Geld im Gesundheitssystem und neue Finanzierungsmodelle, um bestehende Lücken zu schließen und Betten- und Ambulanzsperren zu verhindern.
Am heutigen Freitag tagen die Landeshauptleute in Wien – unter anderem soll es auch um die Strategie für die anstehenden Verhandlungen im Finanzausgleich gehen. Die Österreichische Ärztekammer hat dazu klare Vorstellungen: „Die Landeshauptleute-Konferenz ist eine Chance die Finanzierung des heimischen Gesundheitssystems auf neue Beine zu stellen und so die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Dringend notwendig wäre eine ausreichende Finanzierung und somit die längst fällige Entkoppelung der Gesundheitsausgaben vom BIP. Wir betonen seit langem, dass dieser Posten im Budget nicht wie ein x-beliebiger Wirtschaftsfaktor behandelt werden darf. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, das endlich umzusetzen“, betont Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.
Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, ergänzt: „Es muss schlichtweg mehr Geld ins Gesundheitssystem kommen, um die bestehenden, klaffenden Lücken zu schließen. Viele Menschen werden immer ärmer und folglich auch kränker – in solchen Zeiten kann man das Gesundheitssystem nicht auch noch kaputtsparen und Betten- und Ambulanzsperren in Kauf nehmen, ich erwarte mir, dass die Landeshauptleute dem Rechnung tragen. Mit dem Geld muss ins Personal, aber auch in die Ausstattung von Krankenhäusern, investiert werden!“
Mayer verwies dabei insbesondere auf den drastischen Mangel an Ärzten, die in den öffentlichen Spitälern arbeiten wollen: „Die Politik muss endlich begreifen, dass sie dafür verantwortlich ist, dass unsere Ärztinnen und Ärzte auch wieder gerne im öffentlichen System arbeiten, anstatt diesem desillusioniert und ausgebrannt den Rücken zu kehren. Dazu bedarf es der Nachbesetzung offener Dienststellen und die Schaffung neuer Stellen, eine Strategie zur notwendigen Lenkung von Patientenströmen, eine dringende Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit flexibleren, den Realitäten des 21. Jahrhunderts entsprechenden Arbeitszeitmodellen sowie eine auch dem internationalen Niveau angepasste Entlohnung. Mir persönlich fehlt das klare Bekenntnis dazu – ich sehe die Landeshauptleute in der Pflicht, diesen Eindruck heute zu beseitigen!“