ÖÄK-Wutscher: Sozialversicherung soll ihre Aufgaben erledigen
ÖÄK, e-Card
Zuletzt häuften sich wieder Klagen über Funktionsausfälle beim e-Card-System. Dadurch leidet die Patientenversorgung in den Kassenordinationen, kritisiert die ÖÄK.
Die Ausfälle des e-Card-System betreffen nicht nur – wie zuletzt berichtet – Niederösterreich, sondern beispielsweise auch die Steiermark und Salzburg. Die Beschwerden häufen sich, durch Systemausfälle verlängern sich die Wartezeiten, Zeitverluste bei der Patientenversorgung sind die Folge. Die Firma SVC verweist auf das Mutterunternehmen, den Dachverband der Sozialversicherungsträger. „Zu klagen, dass wir zu viele Wahlärzte und zu wenig Kassenärzte haben, gleichzeitig aber den Kassenärzten nicht mal eine funktionierende e-Card-Technik zur Verfügung zu stellen, das geht nicht zusammen“, kritisiert Edgar Wutscher, Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. „Die Sozialversicherung hat dafür Sorge zu tragen, dass die niedergelassenen Kassenärzte nicht auch noch bei der Elektronik behindert werden“, sagt Wutscher: „Diese Infrastruktur muss endlich ordentlich mit Ressourcen ausgestattet werden.“
„Es ist nicht das erste Mal, dass die Kassenärzte mit technischen Ausfällen kämpfen müssen, die Sozialversicherung soll endlich ihre Hausaufgaben machen und nicht – wie in anderen Bereichen – alles schönreden und bestreiten“, betont auch Dietmar Bayer, stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der ÖÄK. „Der Unmut über die technischen Ausfälle ist riesengroß, wie kommen die Ärztinnen und Ärzte dazu, dass sie und ihre Patienten ausbaden müssen, was die Sozialversicherung technisch nicht auf die Reihe bekomme?“ fragt sich Bayer und fordert Ausgleichszahlungen. Immerhin bedeute jeder einzelne Ausfall einen Mehraufwand, allein schon bei der Patientendokumentation.
„Das Ziel jeder Digitalisierung im medizinischen Bereich sollte sein, die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen, und nicht, sie zu behindern“, schließt sich auch Alexander Moussa, Leiter des ÖÄK-Referats für e-Health in Ordinationen, der Kritik an: „Ziel ist es, dass Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben, gerade in Kassenordinationen ist das das Um und Auf“, sagt Moussa. „Ich rate der Sozialversicherung dringend dazu, die Kassenärzte nicht noch zusätzlich mit technischen Störungen zu vergraulen.“