ÖÄK-Mayer: Was in den Wiener Spitälern passiert, passiert auch in anderen Bundesländern!
ÖÄK, Spitalswesen
Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer unterstützt Wiener Spitalsärzte: Das Aufzeigen der Missstände ist wichtig und muss in konstruktive Gespräche über die Gesundheitsversorgung münden.
„Das, was die Kurie der angestellten Ärzte der Wiener Landesärztekammer an Missständen im Spitalsbetrieb aufgezeigt hat, kann in ganz Österreich passieren – und passiert ja auch bereits. Spätestens nach diesem Hilfeschrei muss es zu konstruktiven Gesprächen über die Finanzierung und Sicherstellung der österreichischen Gesundheitsversorgung kommen. Wir als Bundeskurie der angestellten Ärzte der ÖÄK unterstützen die Forderungen unserer Wiener Kolleginnen und Kollegen zu hundert Prozent“, sagt Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer und ergänzt: „Auch in anderen Bundesländern ist das System im Spital schon nahe dem Kollaps wie die Schließung eines ganzen Spitals in der Steiermark und Ambulanzschließungen in Tirol zeigen.“
Mayer fordert die Politik daher auf, mit der Ärztekammer in ernstgemeinte, konstruktive Verhandlungen über die Strategie zur Sicherstellung der heimischen Gesundheitsversorgung – insbesondere in den Spitälern – einzutreten und sich zur ausreichenden Finanzierung und Attraktivierung des Spitalsbetriebs zu bekennen. „Ich habe aktuell aber eher den Eindruck, dass die Länder lieber weiterhin Leistungen einsparen möchten als entsprechend des enorm gestiegenen Arbeitspensums der Ärzteschaft in unsere Spitäler und in unsere wichtigste Ressource, das Personal, investieren zu wollen. Dabei geht es ganz besonders um die Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen, um das Arbeiten in den Spitälern wieder attraktiver zu gestalten – dabei sehe ich die Länder in der Pflicht, sich in ihrem direkten Einflussbereich dafür einzusetzen.“
Gleichzeitig sei es nicht angebracht, die Probleme zu übertünchen, indem man die Arbeitszeiten der Ärztinnen und Ärzte fast grenzenlos ausreize. „Und auch über die von uns schon seit Jahren geforderte Entkoppelung der Gesundheitsausgaben vom Bruttoinlandsprodukt muss jetzt endlich geredet werden – die Gesundheit der Menschen ist doch kein x-beliebiger Wirtschaftsfaktor. Durch die dramatische Situation in Wien haben wir eine neue Eskalationsstufe erreicht – es wird Zeit, etwas gemeinsam für eine stabile Gesundheitsversorgung in Österreich zu tun!“