Energiekostenzuschuss: Ärztekammer beharrt auf völliger Abgeltung der Preisexplosion
ÖÄK, Niederlassung
Empört reagiert die ÖÄK auf die kolportierte Entscheidung des Wirtschaftsministeriums, Ärztinnen und Ärzte vom Energiekostenzuschuss auszuschließen.
„Der Ausschluss der Freiberufler, darunter Ärztinnen und Ärzte, vom Energiekostenzuschuss ist für uns nicht hinnehmbar“, reagiert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, empört auf die entsprechende medial kolportierte Entscheidung des Wirtschaftsministeriums. Während die Hürde für Unternehmen so niedrig wie möglich gehalten werde, lasse man Ärztinnen und Ärzte mit den Mehrkosten – mittlerweile gibt es schon aus Ordinationen Berichte über einen Anstieg der Energiekosten von über 700 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – im Regen stehen, kritisiert der ÖÄK-Präsident. „Das können wir uns nicht gefallen lassen. Auch in den allerschwierigsten Zeiten waren wir Ärztinnen und Ärzte jederzeit für die Patientinnen und Patienten da – ungeachtet jedes persönlichen Risikos und oft weit über die Belastungsgrenzen hinaus“, erinnert Steinhart. Es sei erschütternd, dass das offenbar bereits jetzt wieder vergessen werde. „Wir stehen daher weiter hundertprozentig zu unserer Forderung, dass die Politik den Ordinationen alle zusätzlichen Energiekosten im Vergleich zum Vorjahr abzugelten hat“, bekräftigt Steinhart.
„Die niedergelassene Ärzteschaft sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, die in diesem Herbst wohl erneut entscheidend wie selten zuvor werden wird“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Im Gegensatz zu Unternehmen aus der Wirtschaft könnten Ärztinnen und Ärzte den Preisdruck auch nicht einfach weitergeben. „Die eklatant gestiegenen Preise für Strom und Gas treffen die Ordinationen mit ungebremster Wucht. Ich fordere die Politik daher dringend auf, diese kurzsichtige Entscheidung zu überdenken und unverzüglich eine Lösung für die Ärztinnen und Ärzte zu schaffen“, machte Wutscher deutlich.