Quarantäne-Aus: Spitalsärztinnen und Spitalsärzte fordern jetzt klare Regeln
ÖÄK, Coronavirus
„Spitalsärztinnen und Spitalsärzte können und werden nicht die geplanten Lockerungen überwachen. Wir sind nicht die Polizisten der Nation“, appelliert ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer.
Die von Gesundheitsminister Johannes Rauch geplante Verordnung um die Abschaffung der COVID-Quarantäne zugunsten von „Verkehrsbeschränkungen“ wirft noch viele Fragen auf – „zu viele, um einen Spitalsbetrieb ordentlich planen zu können“, kritisiert Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Ungeklärt sei etwa noch die Frage, wer die Zutrittsregelungen zu den Spitälern kontrolliert und wer überwacht, wer unter welchen Umständen arbeiten darf und wer dabei unter welchen Voraussetzungen Patientenkontakt haben darf.
„Es muss ganz klar sein, wer was wo und wann überprüft“, fordert Mayer: „Sicher ist auf jeden Fall, dass das nicht die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte machen können und werden. Wir sind dazu da, unsere Patientinnen und Patienten zu behandeln und nicht, um die Polizisten der Nation zu spielen.“ Es brauche maximale Sicherheit – sowohl für die Patientinnen und Patienten, aber auch für die Ärztinnen und Ärzte. „Spitäler gehören zu den sensibelsten Bereichen unserer Gesundheitsversorgung überhaupt. Derartige Lockerungen inmitten einer Pandemiesituation müssen daher in diesem Setting besonders ordentlich durchdacht, geregelt und auch überwacht werden“, unterstreicht Mayer, der betont: „Das kann selbstverständlich nicht auf dem Rücken der Spitalsärztinnen und Spitalsärzte abgeladen werden. Wir als Hochleistungserbringer sind nicht dazu da, wie Sheriffs Kontrolltätigkeiten zu erledigen und damit diese Lockerungen zu ermöglichen.“