„Wahlärzte-Bashing des ÖGK-Obmanns muss endlich aufhören“
ÖÄK, Wahlarzt
„Die immer abenteuerlicheren Angriffe von ÖGK-Obmann Huss gegen Wahlärztinnen und Wahlärzte müssen sofort aufhören“, sagt Martin Georg Millauer, Wahlärzte-Referent der Österreichischen Ärztekammer.
„Seit Monaten feuert der aktuelle Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Andreas Huss, verstärkt gegen die Wahlärztinnen und Wahlärzte, um ihnen die Schuld für die von ihm mitverursachten Lücken in der niedergelassenen Versorgung in die Schuhe zu schieben“, stellt Martin Georg Millauer, Referent im Referat für Wahl- und Privatärzte in der Österreichischen Ärztekammer, fest. „Mit diesen privaten Alibi-Attacken muss endlich Schluss sein. Wahlärztinnen und Wahlärzte sind in hohem Maße versorgungswirksam, weil sie immer häufiger die wohnortnahe niedergelassene Versorgung überhaupt erst aufrechterhalten. Dafür verdienen sie Anerkennung und brauchen sicher keine vom ÖGK-Obmann willkürlich gezogenen Grenzen, ab wann jemandem gnadenhalber eine Versorgungsrelevanz zugestanden wird“, sagt Millauer. Huss möge sich endlich darauf konzentrieren, den Kassenbereich wieder attraktiver zu gestalten, statt den Versicherten die freie Arztwahl zu nehmen.
Dabei stößt Millauer besonders sauer auf, mit welchen Rechenspielen der ÖGK-Obmann in den Medien argumentiert. „Einmal sind es 677, dann ein paar Tage später wieder 898 Wahlärztinnen und Wahlärzte, die ‚pro Jahr mehr als 50.000 Euro mit den Kassen verrechnen‘ und damit in der Logik von ÖGK-Obmann Huss ‚versorgungsrelevant‘ sind, dann ist es wieder die Hälfte der Wahlärztinnen und Wahlärzte, die nicht versorgungsrelevant ist – das scheint mir ein sehr lockerer und kreativer Umgang mit dem ohnehin schon recht willkürlich interpretierten Zahlenmaterial zu sein“, sagt Millauer: „Davon abgesehen, dass Wahlärztinnen und Wahlärzte nicht mit den Kassen abrechnen, sondern das die Patientinnen und Patienten tun. Ich kann Herrn Huss das Wahlarztsystem gerne auch einmal erklären. Ebenso, von ‚50 bis 70 exemplarischen Honorarnoten‘, die sich der ÖGK-Obmann ‚zuschicken hat lassen‘ darauf zu schließen, dass ‚ein erheblicher Teil der Wahlärzte keine evidenzbasierte Medizin‘ betreibe – das ist schon ein starkes Stück und grenzt aus meiner Sicht eigentlich an vorsätzlichen Rufmord“, ist Millauer entsetzt. Auch, dass manchen Wahlärztinnen und Wahlärzten von ÖGK-Obmann Huss systematische Korruption vorgeworfen werde, gehe deutlich zu weit. „Hier verlangen wir entweder konkrete Beweise oder sonst eine öffentliche Entschuldigung“, so Millauer.
„Auf welcher Vertrauensbasis sollen die österreichischen Wahlärztinnen und Wahlärzte das als Anreiz sehen, sich in den Dienst einer ÖGK zu stellen, die keine Gelegenheit ungenutzt lässt, diesen Berufsstand öffentlich in Misskredit zu bringen?“, fragt sich der ÖÄK-Wahlärzte-Referent. „Ich erwarte vom aktuellen ÖGK-Obmann, dass er sein Bashing endlich einstellt und sich bei den Wahlärztinnen und Wahlärzten entschuldigt. Ich erwarte aber auch von den übrigen Spitzenfunktionären der ÖGK, dass sie endlich auch öffentlich eingreifen und dem privaten Feldzug von Herrn Huss gegen Wahlärztinnen und Wahlärzten Einhalt gebieten. Seine durchsichtigen und klassenkämpferischen Äußerungen können nachhaltig eine vertrauensvolle Gesprächsbasis zerstören. Gerade jetzt brauchen wir aber ein gemeinsames Vorgehen für eine optimale medizinische Versorgung der Menschen in diesem Land. Das sind wir Ärztinnen und Ärzte unseren Patientinnen und Patienten schuldig und diesem Ziel sollte sich auch die ÖGK verpflichtet fühlen“, appelliert Millauer.