ÖÄK: Harald Mayer als Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte wiedergewählt
ÖÄK, Ärztekammertage
Fokus auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen, qualitative Ausbildungsoffensive, Entlastung der Ambulanzen und motivierende Anreize für den ärztlichen Nachwuchs im Kampf gegen den drohenden Ärztemangel.
Bad Radkersburg– Harald Mayer wurde heute, Donnerstag, als Obmann der Bundeskurie der angestellten Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) bestätigt und tritt damit seine fünfte Amtsperiode an, in die der Unfallchirurg vom LKH Schärding mit klaren Zielen geht: „Wir werden weiterhin für eine deutliche Verbesserung der generellen Arbeitsbedingungen in den Spitälern und eine Entlastung der Spitalsambulanzen kämpfen – und dass es von der Politik endlich ein Bekenntnis für eine qualitative Ausbildungsoffensive und für vorausschauende Gesundheitspolitik in Österreich gibt. Was wir ebenfalls nicht aus den Augen verlieren dürfen, sind neue, motivierende Anreize für den ärztlichen Nachwuchs im Kampf gegen den drohenden Ärztemangel.“
Als Stellvertreter von Mayer wurden Stefan Ferenci, Vizepräsident und Obmann der Kurie der angestellten Ärzte der Wiener Ärztekammer und Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, sowie Rudolf Knapp gewählt. Knapp ist Radiologe am Bezirkskrankenhaus Kufstein und fungiert auch als 2. Kurienobmann-Stellvertreter der angestellten Ärzte in der Ärztekammer Tirol.
Die Wiederwahl ist für Mayer ein klarer Auftrag, sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlastung der Ambulanzen, Schaffung von neuen Dienstposten und Ausbildungsstellen sowie für die Entlastung von bürokratischen Aufgaben einzusetzen und den Arztberuf an die rasanten Veränderungen in der Gesellschaft anzupassen. „Nur dann, wenn wir in diesen Bereichen Veränderungen und somit Verbesserungen schaffen, wird es uns gelingen, junge Menschen für den Arztberuf zu begeistern – die sinkenden Anmeldezahlen für die Aufnahmetests fürs Medizinstudium sind leider alarmierend. Nur wenn wir den Jungen ein innovatives und attraktives Angebot machen, können wir langfristig verhindern, dass unsere besten Köpfe ins Ausland abwandern“, skizziert Mayer.
Der drohende Ärztemangel – auch im Zusammenhang mit einer bald anstehenden Pensionierungswelle in der Ärzteschaft – zwinge zu raschem Handeln: „Der Nachwuchs braucht dringend neue Anreize und Gestaltungsmöglichkeiten für eine bessere Work-Life-Balance, bessere Karrierechancen und eine leistungsgerechte Entlohnung, die auch dem internationalen Vergleich standhält. Und nicht nur das, wir sollten uns in unserer Gesellschaft schleunigst um eine deutlich bessere Wertschätzung der Arbeit unserer Ärztinnen und Ärzte bemühen. Denn nur durch deren aufopfernde Leistungsbereitschaft haben wir es währen der Pandemie und darüber hinaus in Österreich geschafft, unsere Gesundheitsversorgung auf Top-Niveau aufrecht zu erhalten“, unterstrich Mayer. „Mein Team und ich werden uns jedenfalls dafür einsetzen und alles dafür tun, dass der Arztberuf in Österreich attraktiv bleibt und noch weiter attraktiviert wird – entsprechend den zeitgemäßen Voraussetzungen. Und wir werden uns gegen jede Zwangsverpflichtung von Ärztinnen und Ärzten, wie es die Politik manchmal gerne hätte, wehren!“
Mayer betonte, dass der Fokus der kommenden Jahre auch auf einer engeren Vernetzung der Spitäler mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten liegen werde, um die Ambulanzen zu entlasten. „Hier ist ein abgestuftes Versorgungskonzept inklusive Patientenstromsteuerung dringend nötig, damit wir im Gesundheitssystem auch volkswirtschaftlich effizient planen und arbeiten können. Den Spitälern sollte für die komplizierteren Fälle der Rücken freigehalten werden.“
Zur Person
Dr. Harald Mayer (62) schloss seine Ausbildung zum Facharzt für
Unfallchirurgie 1995 ab und arbeitet seither im LKH Schärding in
Oberösterreich. Von 2010 bis 2012 war der gebürtige Wiener als
Ärztlicher Direktor des LKH Schärding tätig. In der Ärztekammer für
Oberösterreich steht Mayer der Kurie angestellte Ärzte bereits seit
2001 als Obmann vor. Fast ebenso lang, seit 2003, ist er auch Obmann
der Bundeskurie angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer.