ÖÄK, COVID-19

Ein Verkaufshonorar von 45 Euro pro Medikamentenschachtel – finanziert durch Versichertenbeiträge – ist skandalös, sagt Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.

Empört reagiert Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, auf die kolportierte Ausgestaltung der Abgabe des COVID-Medikaments Paxlovid in Apotheken. „Dass die Apotheken 45 Euro pro Packung für die Medikamentenabgabe verlangen, ist aus meiner Sicht skandalös. Ganz offensichtlich versuchen die Apotheken, hier ein fettes Körberlgeld aus der Versorgung von vorrangig Risikopatientinnen und -patienten zu schlagen. Das ist inakzeptabel und wir können die Verärgerung der Österreichischen Gesundheitskasse, die anscheinend ungefragt dafür aufkommen soll, absolut nachvollziehen“, sagt Steinhart zu entsprechenden Äußerungen von ÖGK-Arbeitnehmerobmann Andreas Huss im gestrigen Ö1-Interview.

„Ich möchte die Apothekerkammer daran erinnern, dass Ärztinnen und Ärzte sich bereit erklärt haben, ohne zusätzliche Kosten im Rahmen der Ordination Beratung und Aufklärung über das Medikament anzubieten. 45 Euro Provision pro Medikamentenpackung spotten ja jeglicher Relation“, unterstreicht Steinhart. An das Gesundheitsministerium appellierte der ÖÄK-Vizepräsident, keinesfalls auf derartige Angebote einzugehen. „Es kann nicht sein, dass die Versicherten mit ihren Beiträgen diese sprichwörtlichen ‚Apothekerpreise‘ ermöglichen. Wir brauchen im Sinne der betroffenen Menschen eine vernünftige und solidarische Lösung“, so Steinhart.