Internationale Kooperation für noch mehr Patientensicherheit
ÖÄK, Patientensicherheit
Zusammenarbeit von Österreichischer Ärztekammer und deutscher Bundesärztekammer beim Fehlerberichts- und Lernsystem CIRSmedical soll Patientensicherheit weiter erhöhen.
Seit zwölf Jahren betreibt die Österreichische Gesellschaft für Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement in der Medizin GmbH (ÖQMED) im Auftrag der Österreichischen Ärztekammer das anonyme Fehlerberichts- und Lernsystem (www.cirsmedical.at). „CIRS" steht für Critical Incident Reporting System. Es ist anonym und sicher und ermöglicht gegenseitiges Lernen aus Fehlern und unerwünschten Ereignissen – mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu erhöhen. „Da sich CIRSmedical Deutschland und Österreich des gleichen Systems bedienen, konnte jetzt mit der Bundesärztekammer Deutschland eine internationale Kooperation geschlossen werden“, freut sich Artur Wechselberger, Referent für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement der Österreichischen Ärztekammer, über diesen Meilenstein.
Ziel dieser Plattform ist es, allen Beschäftigten im Gesundheitswesen sowie Patientinnen und Patienten die Möglichkeit zu bieten, Fehler, Beinahe-Schäden, entdeckte Risiken sowie kritische bzw. unerwünschte Ereignisse absolut anonym, unbürokratisch und sanktionsfrei berichten zu können. Um aus diesen Beiträgen zu lernen, werden Berichte nicht nur mit einschlägigen Fachexpertisen veröffentlicht, sondern auch um konkrete Lösungsvorschläge und Leserkommentare erweitert.
Derzeit sind 785 Berichte und 616 Leserkommentare auf der Plattform nachzulesen: „Neben laufenden Weiterentwicklungen wie Systemupdates, Meldegruppen, E-Learning, usw. konnten wir nun die Kooperation mit Deutschland abschließen“, sagt Wechselberger.
Ab heute werden somit unter www.cirsmedical.at nicht nur Vorfälle aus Österreich aufgezeigt, sondern auch überregional relevante Berichte aus Deutschland. „Dadurch erhalten unsere User noch mehr Kenntnis über gemeldete unerwünschte Ereignisse, damit sie aus den neuen Erkenntnissen Verbesserungspotenziale für die eigene medizinische Tätigkeit umsetzen können“, erklärt Wechselberger den grenzüberschreitenden Informationsaustausch. Im Gegenzug werden auch relevante Berichte aus Österreich in das System in Deutschland weitergeleitet.