Resolution der ÖÄK-BKAÄ: Ärzte, Spitalspersonal und Mitarbeiter in den Impfstraßen müssen besser geschützt werden
ÖÄK, COVID19
Demonstrationen und persönliche Drohungen und Angriffe gegen Personal im Gesundheitsbereich haben eine rote Linie überschritten – Politik und Spitalsträger müssen handeln.
Die Bundeskurie der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer hat am 16. Dezember 2021 folgende Resolution beschlossen:
- Die BKAÄ fordert die politischen Verantwortlichen und
Spitalsträger auf, dafür zu sorgen, dass das gesamte Personal im
Gesundheitsbereich besser geschützt wird, um ungefährdet den
Aufgaben der Patientenversorgung und Aufrechterhaltung des
Gesundheitssystems in Österreich nachkommen zu können.
- Die Bundeskurie der angestellten Ärzte ist entsetzt über die
zunehmende Gewaltbereitschaft einer (nicht der Wissenschaft
vertrauende) Minderheit in der österreichischen Bevölkerung, die
sich immer mehr und ganz offen gegen Ärztinnen, Ärzte,
Pflegepersonal und Mitarbeiter in den Impfstraßen richtet. Sie
fordert daher dringend besseren Schutz vor dieser eskalierenden
Gewalt.
- Nur wenn dieser Schutz deutlich verbessert wird, kann das
Gesundheitspersonal in Österreich seiner ursprünglichen Aufgabe
nachkommen und für die optimale Versorgung der Patientinnen und
Patienten – auch nachhaltig – zu sorgen, und zwar unter Wahrung
der persönlichen Sicherheit der Ärzte und Ärztinnen und des
gesamten Gesundheitspersonals.
- Das „Abrüsten der Worte und Taten“, wie es auch immer wieder von
der Ärzteschaft und dem Spitalspersonal eingefordert wird, darf
nicht einseitig sein. Die Bundeskurie der angestellten Ärzte fordert
daher von der Politik, dafür zu sorgen, dass etwa Demonstrationen
vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen generell ausgeschlossen
werden.
- Insbesondere die Ärzteschaft trägt eine ganz besondere, wissenschaftlich basierte, Verantwortung für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung. Sie ist willens, diese mitzutragen, solidarisch voranzugehen und zu zeigen, dass es in der aktuellen Corona-Krise keinen anderen Ausweg gibt als die Impfung. Auf die Straße zu gehen und genau dagegen zu demonstrieren, ist die verkehrte Richtung und verhöhnt die in den Spitälern erbrachten, herausragenden Leistungen.
Die angestellte Ärzteschaft spricht sich zusammenfassend vehement gegen die zunehmende Gewaltbereitschaft gegen Gesundheitspersonal in Österreich aus. Sie fordert von der Politik, Bund und Ländern, von den Spitalsträgern und auch von den anderen gesellschaftspolitischen Verantwortlichen, diesem Trend massiv entgegenzuwirken und alle möglichen, zielführenden Maßnahmen zu setzen, um das Gesundheitspersonal ab sofort besser zu schützen und den generell gefährlichen Riss in der Gesellschaft zu schließen, dessen Konsequenzen u.a. auf dem Rücken des ohnehin schon seit vielen Monaten überbelasteten Gesundheitspersonals ausgetragen werden.