ÖÄK-Mayer: 750-Millionen-Euro-Spitalspaket begrüßenswert und dringend notwendig
ÖK, Spitalswesen
Es braucht jetzt umgehende Investitionen in das Spitalspersonal sowie den Start einer Ausbildungsoffensive, fordert der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.
Der Bund stellt für entgangene Einnahmen der Krankenanstalten und höhere Ausgaben der Länder in den Jahren 2020 und 2021 einen Pauschalbetrag von insgesamt 750 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Spitalspaket soll bis 31. März 2022 ausgezahlt werden. „Das ist äußerst begrüßenswert und war längst überfällig“, freut sich Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, rät aber zugleich, diese Summe richtig einzusetzen: „Das Geld muss jetzt dorthin fließen, wo unsere allerwichtigste Ressource liegt, zum Spitalspersonal und insbesondere zu den Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften. Diese Nachricht ist eine gute Nachricht für das Spitalspersonal – und damit auch für die Patientinnen und Patienten.“
Mehr Dienstposten gefordert
„Bevor uns die Intensivbetten ausgehen, geht uns das
Spitalspersonal aus. Das haben wir schon seit langem betont. Mit
diesem Spitalspaket können und müssen endlich vakante Stellen
nachbesetzt und jene belohnt werden, die unser Gesundheitssystem seit
der nun fast zwei Jahre andauernden Pandemie mit übermenschlichem
Einsatz aufrechterhalten “, betont Mayer. Während der Pandemie hatten
viele Spitäler aufgrund der enormen Belastungen zahlreiche Abgänge und
Versetzungsgesuche hinnehmen müssen. Es brauche auch ein
Lebensarbeitsmodell, die Dauerbelastung auf diesem Niveau halte keiner aus.
In Ausbildung investieren
Parallel dazu müsse aber auch eine dringend notwendige,
qualitative Ausbildungsoffensive gestartet werden. Zentraler Punkt
dabei ist es, an jeder Abteilung, an der ausgebildet wird, einen
Ausbildungsoberarzt zu installieren. Mayer: „Wenn alle diese Rädchen
ineinandergreifen, und jetzt klug und vorausschauend gehandelt wird,
können wir es schaffen, auch künftig die Patientenversorgung in
Österreich auf internationalem Top-Niveau zu bewahren. Dann brauchen
wir auch nicht mehr über die Erhöhung der Studienplätze nachdenken –
denn dann würden die Medizinabsolventen endlich in ausreichendem Maß
in Österreich bleiben.“