AIDS-Hilfe Vorarlberg & Ärztekammer Vorarlberg - Unterstützung für Kampagne der AIDS-Hilfe Wien: „Eh klar, ich mache einen HIV-Test! Du auch?“
Vorarlberg, Fortbildung
40% aller HIV-Diagnosen in Österreich werden zu einem späten Zeitpunkt gestellt – die österreichweite Kampagne „#einfachtesten“ setzt auf Früherkennung und motiviert sowohl Ärzt*innen als auch Patient*innen zum HIV-Test.
„Eh klar, ich mache einen HIV-Test! Du auch? Das ist das Motto unserer Kampagne deren Ziel es ist, ein stärkeres Bewusstsein für den HIV-Test zu schaffen und damit die Früherkennung von HIV voranzutreiben“, erklärt Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien, die sich für die Konzeption und Umsetzung der Kampagne verantwortlich zeichnet. Die Kampagne, die mit 12.5. gestartet wurde, soll Allgemeinmediziner*innen und Patient*innen gleichermaßen für den HIV-Test sensibilisieren. Sich testen zu lassen oder einen Test anzubieten, soll nicht länger schambehaftet sein, sondern alltägliche Praxis werden. Neben der Aids Hilfe Wien und der Ärztekammer Burgenland unterstützen auch die Österreichische Ärztekammer, andere Landesärztekammern, der Dachverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, die Österreichische AIDS Gesellschaft und die Österreichische Gesellschaft niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter die Kampagne.
Über die Auswirkung von späten Diagnosen
Menschen, die zu einem späten Zeitpunkt eine HIV-Diagnose
erhalten, haben ein höheres Risiko für einen schwereren
Krankheitsverlauf und frühzeitiger Sterblichkeit. Auf
gesellschaftlicher Ebene führt der verzögerte Zugang zur Therapie zu
weiteren - vermeidbaren - Infektionen sowie höheren Behandlungskosten.
Eine möglichst frühzeitige Diagnose der HIV-Infektion ist daher
wichtig, um rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten, den
Erkrankungsverlauf positiv zu beeinflussen und weitere Übertragungen
zu verhindern. „HIV ist zwar nicht heilbar, aber heute sehr gut
behandelbar. Durch einen rechtzeitigen Therapiestart haben Menschen
mit HIV eine annähernd gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV
bei vergleichbarer Lebensqualität“, sagt Dipl. SoWi Angela Knill,
Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Vorarlberg.
Ursachen für Testbarrieren
Oftmals können fehlendes Risikobewusstsein, Angst vor den
möglichen Folgen sowie der Assoziation mit Stigma bei einem positiven
Testergebnis dazu führen, dass manche Menschen einen HIV-Test
vermeiden. „Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner nehmen
daher bei der Früherkennung von HIV deshalb eine wichtige
Schlüsselrolle ein. Sie sind die erste Anlaufstelle für Patientinnen
und Patienten, sei es für Gesunden-Untersuchungen oder bei Symptomen
einer akuten oder fortgeschrittenen HIV-Infektion“, meint der
Präsident der Ärztekammer Vorarlberg, OMR Dr. Michael Jonas.
Mit einem Mix aus Online- und Offline-Elementen wird die Kampagne #einfachtesten österreichweit bis Ende des Jahres laufen. Für die Zielgruppe der Allgemeinmediziner*innen wurden, in fachlicher Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner*innen Fortbildungen, ein E-Learning-Tool und eine Informationsbroschüre entwickelt. Um Patient*innen in allgemeinmedizinischen Praxen zu sensibilisieren und informieren, werden Plakate und mehrsprachige Broschüren eingesetzt.