Resolution der Ärztekammer-Impfreferate: Apothekerschaft hat sich beim Thema Impfen disqualifiziert
ÖÄK, Impfreferat
Nach dem jüngsten Skandal rund um die Apotheke der Apothekerkammer-Präsidentin haben das ÖÄK-Impfreferat und die Impfreferate der Landesärztekammern eine entsprechende Resolution beschlossen.
„Dass das Thema COVID-Impfungen sogar in der Apotheke der höchsten Apothekerkammer-Repräsentantin für unwissenschaftliche Geschäftemacherei genutzt wird, lässt für den Umgang von Apothekerinnen und Apothekern mit Impfungen das Schlimmste befürchten“, sagt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer, auch stellvertretend für alle Impfreferentinnen und Impfreferenten der Landesärztekammern. Diese haben daher eine Resolution beschlossen, in der der Gesundheitsminister aufgefordert wird, das Thema Impfen in Apotheken im Sinne der Patientensicherheit endgültig ad acta zu legen.
Die Resolution im Wortlaut:
Der Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer
und die Impfreferentinnen und Impfreferenten der Landesärztekammern
zeigen sich schockiert vom Umgang mit dem Thema Impfungen, der in der
Apotheke der Apothekerkammerpräsidentin an den Tag gelegt wurde. Dass
hier Salzlösungen zur „Ausleitung von Impfbegleitstoffen“ angeboten
und empfohlen werden, entbehrt jeglichen wissenschaftlichen
Hintergrundes und ist als pure Geschäftemacherei mit verunsicherten
Klienten strikt abzulehnen. Anstatt unsere Patientinnen und Patienten
mit wissenschaftlich fundierten Fakten bezüglich Impfungen
aufzuklären, sorgt eine solche Vorgangsweise nur für noch mehr Verunsicherung.
Auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde lehnt in einer Stellungnahme ihres Impfreferates das sogenannte „Ausleiten von Impfnebenwirkungen“ ab und stellt fest, dass dadurch lediglich die Impfskepsis verstärkt werde. Diese Vorgehensweise ist daher mit den ethischen Grundsätzen unseres Berufes nicht vereinbar.
Das Impfreferat der Österreichischen Ärztekammer und die Impfreferentinnen und Impfreferenten der Landesärztekammern fordern daher den Gesundheitsminister auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass eine Apothekerschaft, die Äußerungen in Bezug auf das Impfen verbreitet, die dem State of the Art der Vakzinologie absolut widersprechen, keinesfalls als seriöser Anwärter auf Durchführung von Impfungen anzusehen ist. Offensichtlich wird hier nicht einmal die wichtige begleitende basale Impfaufklärung den geforderten wissenschaftlichen Standards entsprechend durchgeführt.
Unsere Patientinnen und Patienten haben auch und besonders in Bezug auf das Impfen die beste Betreuung verdient. Die Apothekerschaft hat sich diesbezüglich nun klar disqualifiziert.