ÖÄK, COVID-19

Mit zunehmenden Infektionszahlen steige auch das Risiko von neuen SARS-CoV-2-Varianten, betont ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer.

„Je schneller die Bevölkerung geimpft wird, desto niedriger ist das Risiko, dass aufgrund der Mutationen ein Impfstoff angepasst werden muss, um die hohe Wirksamkeit zu erhalten“, sagt Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Würde eine Modifizierung der Vakzine notwendig werden, verzögere sich damit wieder die Immunisierung und damit die Rückkehr zum normalen Leben weiter. Laut AGES haben Untersuchungen des Erbgutes von SARS-CoV-2 gezeigt, dass es in etwa alle zwei Wochen zu einer Mutation kommt. Die meisten neu auftretenden Mutationen hätten keinen Einfluss auf die Ausbreitung des Virus oder die Schwere der Erkrankung. Einige Mutationen oder Kombinationen von Mutationen könnten allerdings dem Virus einen Vorteil verschaffen, wie beispielsweise eine erhöhte Übertragbarkeit oder die Fähigkeit, sich der Immunantwort des Wirts zu entziehen.

„Sputnik V“ erfreuliche Option
Das Ziel müsse sein, die Bevölkerung bis Ende Mai durchzuimpfen, fordert der ÖÄK-Vizepräsident: „Salbungsvolle Reden von der Regierung und Durchhalteparolen bringen uns nicht weiter, die Bevölkerung ist der Maßnahmen überdrüssig“, sagt Mayer: „Die Menschen einfach nur einzusperren ist keine Lösung, es muss hier zugunsten der Lebensqualität gehandelt werden – und dazu gehört: impfen, impfen, impfen.“ Es müsse ganz klar das Impftempo erhöht werden: „Der mögliche Zukauf von „Sputnik V“ im zweiten Quartal ist eine erfreuliche Option“, betont Mayer. Begrüßenswert sei auch, dass es Pläne gebe, den russischen Impfstoff in der Steiermark zu produzieren und abzufüllen. Derzeit würden Vorgespräche laufen, um die Machbarkeit zu prüfen, abzuwarten sei auch die noch ausstehende EU-weite Zulassung des Impfstoffes. Die Produktion von Impfstoffen innerhalb der EU sei ein wichtiger Meilenstein, um das Impftempo zu erhöhen. „Neben diesen Maßnahmen ist es auch wichtig, dass EU-weit intensiv die Forschung zur Therapie von bereits Erkrankten gefördert wird“, ergänzt Daniel von Langen, stellvertretender Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Die Intensivstationen müssten dringend entlastet werden, aber: „Dazu braucht es eine andere Lösung, als immer alles nur zuzusperren, wodurch immense wirtschaftliche, soziale und psychische Folgen entstehen“, betont von Langen.