ÖÄK, COVID-19

Impfärzte würden aufgrund einer verzögerten Verordnung nicht rückwirkend für ihre Leistungen honoriert, kritisiert ÖÄK-Vizepräsident Johannes Steinhart.

Sie waren mit Beginn der Durchimpfung der Bevölkerung engagiert, haben aktiv geimpft – und das, ohne dafür honoriert zu werden. Viele Impfärzte, die Anfang des Jahres in Impfstraßen und in Alters- und Pflegeheimen tätig waren, sind bis zum heutigen Tage dafür nicht bezahlt worden. Grund ist eine Verordnung, die erst verzögert in Kraft getreten ist. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits in Impfstraßen und in Pflege- und Wohnheimen durchgeimpft.

Keine Vergütung trotz Zusage
Das sei ein Hohn für die engagierte Ärzteschaft, kritisiert Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Er fordert daher, dass impfende Ärztinnen und Ärzte für ihre Leistungen auch im vollen Umfang bezahlt werden. „Es kann nicht sein, dass die Ärzteschaft im Regen stehen gelassen wird“, sagt Steinhart.  Man habe sich im Jänner aus Mangel einer entsprechenden Verordnung auf die Aussagen von hohen Vertretern des Gesundheitsministeriums verlassen: „Sie haben uns versichert, dass alle Impfärzte für ihre Tätigkeit vergütet werden“, sagt Steinhart. Jedoch: In der Verordnung, die Ende Jänner erlassen wurde, sei - im Widerspruch zu diesen Zusagen – festgelegt, dass die Zahlungen erst ab Inkrafttreten dieser Verordnung erfolgen.

Schluss mit Pingpong zwischen Bund und Ländern
Diese Situation sei, so der ÖÄK-Vizepräsident, inakzeptabel und führe zu Unmut innerhalb der Ärzteschaft: „Uns sind Ärztinnen und Ärzte bekannt, die vor Inkrafttreten der Verordnung die Corona-Schutzimpfung geimpft haben, und nicht wissen, ob sie das nun gratis gemacht haben“, kritisiert Steinhart. Mangels Vereinbarungen in vielen Bundesländern würden nämlich viele in der Luft hängen: „Derzeit spielen sich die Länder mit dem Bund den Ball hin und her, zulasten der Ärzteschaft.“ Es könne nicht sein, dass impfende Ärztinnen und Ärzte Leistungen erbracht haben, die nicht bezahlt werden, weil das Gesundheitsministerium zu langsam beim Erstellen von Verordnungen ist: „Schluss mit dem Pingpong-Spiel zwischen Bund und Länder. Wir benötigen hier eine rasche Lösung“, appelliert Steinhart an die Verantwortlichen.