ÖÄK-Mayer: „EU muss bei Impfstoffbeschaffung alle Kräfte bündeln und aktiver werden“
ÖÄK, COVID-19
Der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer fordert mehr Fokussierung bei Einkauf und Handling der COVID-19-Impfstoffe.
„Europa, bitte aufwachen!“, appelliert Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte an die EU-Verantwortlichen sowie die nationalen Entscheidungsträger für die Impfstoffbeschaffung. Nach den jüngsten Entwicklungen rund um den AstraZeneca-Einkauf sei weiter keine Besserung in Sicht und der Impfstoff bleibe rar. „Gerade jetzt, wo die Impfbereitschaft so hoch ist, muss alles darangesetzt werden, für die europäische Bevölkerung ausreichend Impfstoff zu besorgen“, fordert der ÖÄK-Vizepräsident.
„Die EU hat durch den gemeinsamen Einkauf erfolgreich einen Bieterwettstreit unter den Mitgliedsstaaten verhindert und hat im Rahmen der COVID-Impfung nun die Chance, zu zeigen, dass Krisen in diesem Ausmaß gemeinsam lösbar sind“, sagt Mayer. „Durch die bisherige Kette von Fehlentscheidungen und zögerlichem Handeln droht dieses Ziel in Gefahr zu geraten – hier muss vehement gegengesteuert werden“, sagt Mayer. Die österreichischen Vertreter müssen auf EU-Ebene mehr Druck machen. Andernfalls sollte Österreich nochmals alle Möglichkeiten bilateraler Verträge mit den Impfstoffherstellern genau ausloten und gegebenenfalls nach dem Vorbild Deutschlands auf nationaler Ebene zusätzliche Impfstoffe besorgen. „Wir brauchen hier vollen Einsatz“, fordert Mayer und ergänzt: „Natürlich ist es schwierig, weil die gesamte Welt diesen Impfstoff haben will – doch in der aktuellen Pandemiesituation müssen wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Und dieses Gefühl habe ich derzeit leider nicht. Nur mit einer hohen Durchimpfungsrate können wir die Pandemie in den Griff bekommen.“