ÖÄK, COVID-19

Nach anhaltender Kritik wird nun der Impfbeginn doch vorgezogen. Das sei hoch an der Zeit, um die Menschen zu schützen und die Spitäler zu entlasten, sagt ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer.

„Bitter nötig“, sei nun die Reaktion der Politik auf die Kritik angesichts der zögerlich anlaufenden Impfungen gegen SARS-CoV-2, kommentiert Harald Mayer, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer die Nachricht, dass nun der offizielle Impfbeginn vorgezogen werden solle. Darauf hätten sich Logistikexperten des Verteidigungsressorts sowie Vertreter des Gesundheitsministeriums und der Bundesländer in einer Videokonferenz geeinigt. Wie es aus den Ministerien gegenüber der APA hieß, sollen noch in dieser Woche über 21.000 Dosen verimpft werden. „Seit der ersten öffentlichkeitswirksamen Showimpfung am 27. Dezember ist viel zu wenig geimpft worden – nun scheint es, nach anhaltender Kritik, doch etwas schneller zu gehen“, resümiert Mayer. Es sei irritierend, dass nicht von Anfang an mehr Tempo beim Impfen an den Tag gelegt worden sei: „Es fehlt ein konkreter Impfplan, zuerst wird lang auf einen Termin beharrt, dann geht es doch plötzlich schneller. Die Bevölkerung braucht aber klare, konkrete Pläne statt Showpolitik und Chaos“, sagt der ÖÄK-Vizepräsident.

Zudem leiste das medizinische Personal seit Monaten in den Spitälern Großartiges: „Allein aus Rücksichtnahme auf das Personal, dieses so rasch wie möglich in den Spitälern und somit das gesamte Gesundheitssystem zu entlasten, sollte hier das Motto gelten, rasch und effizient durchzuimpfen“, ergänzt Daniel von Langen, stellvertretender Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Turnusärztevertreter.

Ankündigungspolitik beenden
Laut dem Gesundheitsministerium sind in Österreich bislang 6.770 Personen geimpft worden, davon seit Silvester 700. Zum Vergleich: In Deutschland sind allein in den Pflege- und Altersheimen bislang 190.000 Menschen geimpft worden. Das zeige, so Mayer und von Langen, dass es durchaus möglich sei, gut organisiert in kurzer Zeit deutlich mehr Menschen zu impfen – und das auch transparent über ein Dashboard gemacht werde: „Mit der Ankündigungspolitik in Österreich muss jetzt Schluss sein. Es sind Taten angebracht“, sagt Mayer. Von Langen ergänzt: „Es geht schließlich nicht nur um den Schutz der Bevölkerung und der Entlastung der Spitäler, sondern auch um die wirtschaftlichen, persönlichen und psychischen Folgen des Lockdowns.“