Coronavirus: Die Weitergabe innerhalb der Familie ist dringend zu verhindern
ÖÄK, COVID-19
Keine Angst und die Befolgung einfachster Hygienemaßnahmen für einen „Lockdown des Betroffenen zuhause“ empfiehlt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.
Mit den hohen Infiziertenzahlen steigt die Zahl der Menschen, die sich zuhause in Quarantäne oder Absonderung begeben müssen. Doch wie sollte man damit umgehen, wenn beispielsweise ein infiziertes Familienmitglied zuhause bleiben muss? „Zunächst einmal gilt: Bitte keine Angst haben“, rät Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. „Es gibt einige einfache Maßnahmen für den maximalen Infektionsschutz. Wichtig ist die gebündelte Anwendung“, verweist Szekeres auf entsprechende Empfehlungen, die von Erwin Rasinger, Allgemeinmediziner, Leiter des Referates für Gesundheitsökonomie in der Wiener Ärztekammer sowie langjähriger Nationalratsabgeordneter und Mitglied des Gesundheitsausschusses, ausgearbeitet wurden.
„In circa 50 Prozent der Fälle erfolgt eine Weitergabe des Virus innerhalb der Familie“, warnt Rasinger. Daher sei es so wichtig, hier gegenzusteuern. „Alle zwei Stunden sollte ordentlich durchgelüftet werden. Neue Untersuchungen unterstreichen deutlich, wie wesentlich dieser Schritt ist, weil er die Aerosolbelastung massiv senkt. Soweit es geht, sollte Abstand gehalten werden. Während der Hauptansteckungszeit, die circa fünf Tage lang dauert, ist das Tragen einer FFP2-Maske in der gesamten Wohnung anzuraten, da die Belastung mit Aerosolen massiv sein kann“, beschreibt Rasinger die grundlegenden Handlungsempfehlungen.
„Wenn es möglich ist, sollte die erkrankte Person in einem eigenen Zimmer mit eigenem Bett untergebracht werden. Auf peinlichste Sauberkeit ist zu achten, beispielsweise sind Türklinken zu desinfizieren. Gesunde Menschen sollten nicht dieselben Handtücher verwenden wie Erkrankte. Die benutzten Handtücher sollten auch nicht gleichzeitig im Bad aufbewahrt werden“, so Rasinger. Schutz der Angehörigen kann die Einnahme von Multivitaminpräparaten, die Selen, Zink und die Vitamine C und D enthalten, bringen. Ebenso regelmäßiges Gurgeln mit einer antiviralen Lösung oder Befeuchten der Schleimhäute, zum Beispiel durch Meersalz-Sprays, sagt Rasinger.
„Besondere Aufmerksamkeit sollte nach circa einer Woche nach Krankheitsbeginn gelten. Wenn es in dieser kritischen Phase zu einer spürbaren Verschlechterung – insbesondere Atemnot - kommt, sollte unbedingt telefonisch Kontakt mit einem Arzt aufgenommen werden“, rät Rasinger. „Hausärztinnen und Hausärzte, Fachärztinnen und Fachärzte sowie die Ambulanzen sind immer für die Patientinnen und Patienten da und helfen gewohnt verlässlich weiter“, betont ÖÄK-Präsident Szekeres.
„Wichtig ist auch: Sobald der Erkrankte wieder genesen ist, sollte man sich beim Roten Kreuz oder den Universitätskliniken über die Möglichkeit einer Plasmaspende erkundigen – damit kann anderen Menschen bei ihrem Kampf gegen die Infektion geholfen werden“, empfiehlt Szekeres.