ÖÄK-Steinhart: Antigen-Tests in Apotheken sind der falsche Weg
ÖÄK, COVID-19
„Testung und Abklärung gehören nicht in Laienhände“, sagt der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.
„Wer befürchtet, mit dem Coronavirus infiziert zu sein oder seinen Infektionsstatus wissen möchte, sollte mit seinem Hausarzt oder 1450 Kontakt aufnehmen, oder ein ärztliches Labor kontaktieren. Keinesfalls jedoch sollte man dafür in eine Apotheke gehen“, stellt Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichische Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, klar. „Im Sinne der Patientensicherheit ist es der falsche Weg, Antigen-Tests in Apotheken zu ermöglichen. Für die COVID-19-Testung braucht es nach wie vor strenge medizinische und hygienische Vorgaben und Profis am Werk“, sagt Steinhart. Es sei unverantwortlich, dass Patienten in Apotheken den Antigen-Test machen, anstatt bei niedergelassenen Ärzten, betont auch Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin der ÖÄK: „In den Ordinationen werden die Testungen unter strengen Sicherheitsbestimmungen, zeitlich und räumlich getrennt, durchgeführt. Wie soll das in einer Apotheke funktionieren?“
Sicherheit geht vor
„Die Erfahrung zeigt uns, dass schon viele eigentlich
symptomfreie Personen ein positives Ergebnis bei einem Antigentest
erhalten haben und somit sehr wahrscheinlich hochansteckend waren.
Dass diese Menschen dann auch noch auf den Weg aus der Apotheke hinaus
zu einem PCR-Test geschickt werden, ist ein doppeltes
Sicherheitsrisiko. Schließlich wissen wir, dass Menschen mit einem
positiven Antigen-Testergebnis leider oft nicht rational handeln. Sie
decken sich manchmal im Gegenteil sogar noch für die anstehende
Quarantäne ein, was vermehrte Kontakte und Mobilität bedeutet. Das ist
eine brandgefährliche Situation“, warnt Steinhart.