ÖÄK, COVID-19

Die Österreichische Ärztekammer unterstützt die Fachmeinung der Kinderärzte, wonach Bildungseinrichtungen geschützt, aber nicht geschlossen werden sollen.

„Die Kinderärzte haben zurecht darauf hingewiesen, dass das Schließen von Bildungseinrichtungen nicht nur gravierende Folgen für die Ausbildung hat, sondern sich auch weitreichend auf das soziale, psychische und geistige Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen auswirkt“, sagt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass eine derart einschneidende Maßnahme auch familiäre Konsequenzen mit sich ziehe und nicht zuletzt zu Ausfällen in der Arbeitswelt führte. „Wir unterstützen daher die Forderungen der medizinischen Fachexperten, die für mehr Prävention, aber gegen das komplette Schließen von Bildungseinrichtungen argumentieren“, betont Szekeres. Grundsätzlich sollte jede einzelne Maßnahme, die weitreichende Folgen für die einzelnen Menschen nach sich zieht, auf Basis von medizinischen Fakten und Evidenz beschlossen werden.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) hatte in ihrer Stellungnahme betont, dass Kinder sich seltener infizieren, weniger häufig symptomatisch erkranken und das Virus seltener weitergeben als Erwachsene. Präventive Maßnahmen seien etwa eine MNS-Pflicht der Lehrer außerhalb der Klassen, höhere Mindestabstände, flexible Schulstart- und –endzeiten oder auch das Anbringen von Plexiglasscheiben. „Zudem ist es einfacher, die Kontaktpersonen zu verfolgen, als in anderen Bereichen. Wir würden es generell begrüßen, wenn mehr auf die medizinischen Fachexperten gehört wird“, betont Szekeres.