ÄKPREIS

Die beste medizinisch wissenschaftliche Arbeit im Jahre 2014 wurde gestern Abend von Präsident MR Dr. Michael Jonas mit dem Preis der Ärztekammer für Vorarlberg ausgezeichnet. Der etablierte und mit €  4.000.-- dotierte Wissenschaftspreis ging diesmal an Dr. Klaus Gasser.  Der Preisträger ist Facharzt für Innere und seit vielen Jahren an der Abteilung für Hämatologie und Onkologie des LKH Feldkirch beschäftigt. Die feierliche Übergabe des Preises fand wiederum in Zusammenarbeit mit Gesellschaft der Ärzte im Rahmen des jährlichen Symposiums „Medizinische Forschung in Vorarlberg“  im Panoramasaal im LKH Feldkirch statt.

In seiner Arbeit mit dem Titel "Untersuchung der Erkrankungshäufigkeit und des zukünftigen klinischen Einflusses einer JAK2 V617F Mutation bei Koronarpatienten" erforschte Dr. Gasser die Erkrankungshäufigkeit myeloproliferativer Neoplasien bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung. Unter myeloproliferativen Neoplasien werden seltene Bluterkrankungen zusammengefasst, bei welchen es zu Veränderungen einer oder mehrerer Blutzellreihen kommt. Die Arbeitshypothese basierte auf dem Wissen, dass Patienten mit myeloproliferativen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko haben einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt usw. zu entwickeln und dass verschiedenste molekulare Veränderungen mitverantwortlichen sind an der Entwicklung einer Gefäßverkalkung als Ursache für die Entstehung einer Herzerkrankung. Dr. Gasser konnte in seiner Arbeit zeigen, dass zwar die Erkrankungshäufigkeit einer myeloproliferativen Neoplasie niedrig ist, es jedoch zu einer deutlichen Krankheitssteigerung bei Koronarpatienten gegenüber der Normalbevölkerung kommt. Dies sollte zukünftig dazu führen, dass bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung und abnormen Blutbildwerten an das gleichzeitige Vorliegen einer myeloproliferativen Neoplasie gedacht und die entsprechende Mutationsanalyse durchgeführt werden sollte, da dies eine zusätzliche engmaschige hämatologische Kontrolle bedingt und eine zusätzliche therapeutische Intervention ermöglicht.

Der Preis der Ärztekammer für Vorarlberg wurde heuer bereits zum 11. Mal verliehen. Damit sollen sowohl in den Vorarlbergern Krankenhäusern als auch im niedergelassenen Bereich hochrangige wissenschaftlich Arbeiten und praktische Leistungen von Ärztinnen und Ärzten eine entsprechende Würdigung erfahren.

Gleichzeitig mit der Verleihung des Ärztekammerpreises fand das 3. Symposium „Medizinische Forschung in Vorarlberg“ statt. Referenten quer durch die medizinischen Abteilungen Vorarlbergs (Anästhesie und Intensivmedizin, Nephrologie und Dialyse, Orthopädie, Pädiatrie, Unfallchirurgie) sowie des Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin und weitere medizinische Institutionen stellten ihre in den renommiertesten internationalen Fachzeitschriften publizierten Studien vor.