aus der Kammer
„Wieder frei atmen! … Auf dem Weg
zum Nichtraucher …“
VGKK, Land Vorarlberg und Stiftung Maria Ebene starten neue Initiative zur Raucherentwöhnung.
E
rgänzend zu den in Vorarl­
berg bereits bestehenden
Angeboten zur Raucherent­
wöhnung und -prävention haben
VGKK, Land Vorarlberg und die
Stiftung Maria Ebene ein neues
Pilotprojekt entwickelt, über das
entwöhnungswillige Raucher ver­
stärkt angesprochen werden sollen.
Das Projekt startet mit sofortiger
Wirkung und ist vorerst auf die
Dauer von zwei Jahren ausgelegt.
Zielgruppe sind alle entwöhnungs­
willigen,
anspruchsberechtigten
(bei den genannten Sozialversiche­
rungsträgern) RaucherInnen ohne
Altersbeschränkung.
Das Projekt basiert auf der
Überlegung, dass Entwöhnungswil­
lige von Arzt oder Krankenhaus an
einen zentralen Ansprechpartner
weitergeleitet werden. Dieser An­
sprechpartner ist die Vorarlberger
Gebietskrankenkasse, welche die
entwöhnungswilligen Raucher über
die niederschwelligen (z.B. das Rau­
chertelefon) und hochschwelligen
Angebote informiert.
Die hochschwelligen Angebo­
te werden von der Stiftung Maria
Ebene durchgeführt. Darunter ist
das Erstberatungsgespräch, die Ein­
zel- oder Gruppenentwöhnung so­
wie die stationäre Entwöhnung zu
verstehen. Im Rahmen eines Erstbe­
ratungsgesprächs, das ein ärztliche
Psychotherapeut führt, erfolgt eine
Raucherberatung, eine Diagnostik
und wird ein individueller The­
rapieplan erstellt – z. B. Gruppen-
oder Einzelentwöhnung, stationäre
Entwöhnung in Verbindung mit
Akupunktur oder Hypnose, etc.
Laut Prim. Dr. Reinhard Haller
wird die Bedeutung dieses Projekts
dadurch untermauert, dass Rau­
chen der mit Abstand bedeutends­
te gesundheitsgefährdende Faktor
unserer Gesellschaft ist und nach
Berechnungen der WHO noch vor
Bluthochdruck und Alkoholmiss­
brauch an der Spitze der Krank­
heitsursachen rangiert. Die Lebens­
erwartung von RaucherInnen ist
gegenüber NichtraucherInnen um
durchschnittlich sechseinhalb Jahre
verkürzt. Man muss davon ausge­
hen, dass in Vorarlberg 600 Men­
schen pro Jahr an den Folgen des
Rauchens – besonders an Lungen­
krebs und Herzinfarkt – versterben.
Obwohl Österreich bezüglich
des Rauchens und der Raucher-Fol­
geerkrankungen innerhalb der EU-
Staaten zur Gruppe mit den höchs­
ten Prävalenzwerten gehört, ist hier
nach einer EU-weiten Befragung
der Wissensstand über die gesund­
heitlichen Folgen des Rauchens und
die Möglichkeiten der Raucherent­
wöhnung sehr niedrig. Bezüglich
der präventiven und therapeuti­
schen Aktivitäten liegt Österreich
an zweitletzter Stelle. „Durch die­
ses
Raucherentwöhnungsprojekt
soll ausstiegswilligen Rauchern die
Chance auf moderne medizinisch-
psychologische
Unterstützungs-
und Behandlungsmethoden gebo­
ten werden“, ergänzt Prim. Haller.
„Therapeutisches Menü“
Suchttherapeutin Dr. Johanna Roh­
rer von der Stiftung Maria Ebene
beschreibt das Projekt als thera­
peutisch auf das Prinzip der „in­
dividualisierten Methodenvielfalt“
ausgerichtet. Da Rauchmotive und
-gewohnheiten sowie Persönlich­
keitsstrukturen der Rauchenden
unterschiedlich sind, ist vorerst
eine genaue Diagnostik erforder­
lich. Mit dem ‚Fagerström‘-Test für
Nikotinabhängigkeit“ werden u. a.
der Schweregrad des schädlichen
Gebrauchs bzw. der Abhängigkeit
festgestellt und die Rauchmotive
analysiert. Auf Grundlage dieser
Erkenntnisse wird unter Nutzung
aller möglichen Optionen der
Raucherentwöhnung ein spezielles
„therapeutisches Menü“ erarbei­
tet.“
Bei dem neuen Projekt kommen
basierend auf dem großen Know-
how der Ärzteschaft, der Gesund­
heitsberatung und der Fachstellen
Methoden der Raucherentwöh­
nungen, von Nikotinersatzbehand­
lungen (NRT und Einsatz aversiver
Medikamente) über verhaltensthe­
rapeutische und sonstige psycholo­
gische Methoden, zur Anwendung.
Da das Rauchen oft nur Symptom
einer zugrunde liegenden Prob­
lematik ist, soll über das Entwöh­
nungsprogramm eine ganzheitliche
Erfassung des rauchenden Men­
schen erfolgen und die optimale
Therapie ermöglicht werden.
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