aus der Kammer
... aus der Kurie angestellte Ärzte
IFES-Umfrage –
Spitalsärzte
Die Arbeitsbedingungen in Öster­
reichs Spitälern lassen nach wie vor
zu wünschen übrig. Vor allem die
Belastungen und der damit einher­
gehende Arbeitsdruck sind in den
vergangenen Jahren neuerlich ge­
wachsen, und auch die Arbeitszeit
ist, obwohl leicht rückläufig, noch
immer viel zu hoch. Das zeigt eine
aktuelle Studie des Instituts für em­
pirische Sozialforschung (IFES), die
kürzlich im Auftrag der Bundesku­
rie Angestellte Ärzte in der Öster­
reichischen Ärztekammer (ÖÄK)
durchgeführt wurde.
Gravierendes Problem:
zu wenig Personal
Nach wie vor negativ beurteilt
werden die Entwicklungen im
Gesundheitswesen, führte IFES-
Studienleiter Georg Michenthaler
aus: „Wie schon 2010 haben je­
weils mehr als 80 Prozent der Be­
fragten in ihren jeweiligen Kran­
kenhäusern
Personalknappheit,
mehr Aufwand für Patientendo­
kumentationen und steigenden
Zeitdruck registriert.“ Der Mangel
an Personal wird von 76 Prozent,
der zunehmende Dokumentati­
onsaufwand von rund zwei Drit­
teln als „gravierendes Problem“
wahrgenommen. Rund drei Vier­
tel beobachten eine erhöhte Pati­
entenfrequenz, was von 45 Prozent
als gravierendes und von weiteren
48 Prozent als zumindest gewisses
Problem gesehen wird. Es beste­
he also nach wie vor Handlungs­
bedarf. Michenthaler: „An der
Wahrnehmung bezüglich der Ent­
wicklungen im Gesundheitswesen
hat sich seit der letzten Befragung
kaum etwas geändert.“
Erstmals abgefragt wurde dies­
mal wie die Ärztinnen und Ärzte
die Wahrscheinlichkeit einschät­
zen, auch noch mit 65 Jahren die
aktuelle Tätigkeit im Spital aus­
üben zu können. Österreichweit
halten es dabei 64 Prozent für eher
bzw. sehr unwahrscheinlich. Be­
zogen auf das Bundesland Vorarl­
berg liegt dieser Prozentsatz mit
67 Prozent sogar noch leicht höher
(siehe auch untenstehende Grafik).
Michenthaler: „Hier zeigt sich ein
hohes Maß an Resignation schon
beim Berufseinstieg.“
Ältere Ärzte verstärkt für
Ausbildung einsetzen
Für ÖÄK-Vizepräsident und Ku­
rienobmann Harald Mayer belegt
Harald Mayer, Kurienob-
mann der angestellten
Ärzte in der ÖÄK
„In den Spitälern muss
noch Vieles verbessert
werden“
Die aktuelle Tätigkeit im Spital auch noch mit 65 Jahren auszuüben, halten in Vorarlberg 33 % der Befragten eher und 34 % sehr unwahrscheinlich.
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| Arzt im Ländle
08-2013
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