Spitalsärztestudie: Daten und Fakten
die Umfrage unter 2.000 Spitals­
ärztinnen und -ärzten erneut,
dass in den Spitälern noch Vieles
verbessert werden muss. Insbeson­
dere forderte er, dass die Arbeits­
bedingungen für ältere Ärztinnen
und Ärzte in den Spitälern dras­
tisch verbessert werden müssen.
Ansonsten gehe viel Expertise
und Wissen verloren, Nacht- und
Schichtdienst seien hochgradig ge­
sundheitsgefährdend. „Wir wissen,
dass ältere Kolleginnen und Kolle­
gen physisch extrem belastet sind.
Anstatt sie in den Schichtdienst zu
verbannen, sollte man sie verstärkt
für die Ausbildung des medizini­
schen Nachwuchses einsetzen.“
Dadurch könnten junge Ärztin­
nen und Ärzte von der Erfahrung
der älteren Ärzteschaft profitieren,
wertvolle Wissensressourcen wür­
den sinnvoll genutzt.
Auch die Entlastung von Ad­
ministrations- und Dokumentati­
onstätigkeiten sei dringend erfor­
derlich, und zwar für die gesamte
Spitalsärzteschaft. Dort, wo wir
bereits Administrationsassistenten
einsetzen, haben sich diese bestens
bewährt. Dies sei auch imHinblick
auf den drohenden Ärztemangel
dringend notwendig, denn wenn
die Ressource Arzt immer knapper
wird, dann muss diese Ressource
dort eingesetzt werden, wo sie hin­
gehört: beim Patienten.
»
WEBMED
erlaubt mir ein
rationelles
und
schnelles Arbeiten
. Dadurch kann
ich mich
optimal
auf meine
Patienten
konzentrieren
Dr. Tobias Walter, Schruns
• 57 Prozent der Arbeitszeit werden für ärztliche Tätigkeit, 36 Prozent für Admi­
nistration aufgewendet. Die übrige Arbeitszeit wird jeweils für medizinische For­
schung und Lehre aufgewendet.
• Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit inklusive Nachtdiensten beläuft
sich auf 54 Stunden.
• Die höchste Stundenzahl in einer Arbeitswoche im letzten Halbjahr liegt bei
68 Stunden. Vor drei Jahren waren es noch 70, vor sieben Jahren 75 Stunden.
• Im Durchschnitt gaben die Befragten an, pro Monat 4,2 Nachtdienste absolviert
zu haben, die höchste Anzahl im letzten Halbjahr beläuft sich auf 5,4 Dienste.
Die meisten Nachtdienste wurden von Turnusärzten absolviert (bis zu 5,9 Nacht­
dienste monatlich).
• 89 Prozent der Befragten registrieren in ihrem Krankenhaus Personalknappheit,
wobei 76 Prozent darin ein „gravierendes Problem“ im Hinblick auf die Zukunft
des Gesundheitswesens sehen.
Arzt im Ländle
08-2013
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