ARZT IN DER PRAX I S
des zentrifugierten Urins), der am
besten zwischen 10:00h bis 14:00h
abgenommen werden sollte. Auch
andere Nachweisemethoden wie
z.B. ELISA oder molekulare Tests
können angewendet werden, jedoch
mit unterschiedlicher Sensitivität.
Bei Hämaturie und Reiseanam-
nese mit entsprechender Exposition
in Südkorsika (retrospektive bis
2011) sollte Bilharziose in die
Differentialdiagnose miteinbezogen
werden.
Schistosomiasis ist zwar nicht
meldepflichtig gemäß österreichi-
schem Epidemiegesetz, es wäre den-
noch nützlich, wenn die zuständi-
gen Bezirksverwaltungsbehörden von
den ÄrztInnen über diagnostizierte
Fälle informiert – und diese dem
Bundesministerium für Gesundheit
und der AGES (Dr. Daniela Schmid)
weitergeleitet – werden würden.
Hintergrund:
Per 18. Juni 2014 wurden insgesamt
17 Fälle (12 in Frankreich und 5 in
Deutschland) urogenitaler Schis-
tosamiasis (Bilharziose) gemeldet,
wobei alle Fälle zwischen 2011 und
2013 im Süden Korsikas eine Ex-
position im Fluss Cavu/Cavo hat-
ten. Keine der Personen hatte eine
Exposition in einem bekannten für
Schistosoma spp. endemischen Ge-
biet (Figure 1).
Personen, die seit 2011 im Sü-
den Korsikas Kontakt mit Wasser
des Flusses Cavu/Cavo hatten, soll-
ten vorsorglich Ihren Arzt/Ärztin
zwecks Abklärung (Schistosoma
Screening) konsultieren, da die Er-
krankung häufig eine lange Inkuba-
tionszeit hat und typischerweise
oligosymptomatisch verläuft, das
häufigste Frühsymptom ist eine
(Mikro)hämaturie. Es gibt eine ef-
fektive Therapie mit Praziquantel
(eine einmalige Dosis von 40mg/kg
Körpergewicht, die nach einem
Zeitraum von 4–6 Wochen wieder-
holt werden sollte), die in der Regel
zu einer vollständigen Heilung
führt. Unbehandelt zeigt die Er-
krankung eine Tendenz zu einem
chronischen Verlauf und ist auch
als Präcancerose für Tumoren des
Urogenitaltrakts einzustufen. Die
Gewässer,indenendieTransmission
bestätigt wurde, sind mittlerweile
gesperrt. Die intermediären Wirte
(Schnecken der Gattung Bulinus)
wurden schon früher in der Gegend
nachgewiesen, obwohl es bisher
keinen Hinweis auf autochthone
Übertragung gibt.
Bei einer hohen Cercariendich-
te kann es zu einer Infektion nach
mindestens 15 Minuten Kontakt
mit kontaminiertem Wasser kom-
men.
Goldstandard der Diagnose ist
eine mikroskopische Harnuntersu-
chung (Nachweis der typischen Eier
Schistosomiasis Infektions-Cluster Süd-
korsika – Update
Mitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit vom 20. Juni 2014 betreffend Schistosoma ha-
ematobium Infektionen ex Südkorsika. Am 7. Mai 2014 meldete das Französische Gesundheitsminis-
terium Schistosomiasis-Fälle mit der wahrscheinlichen Infektionsquelle in Südkorsika.
Mitteilung des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen
über Maßnahmen zur Gewährleistung der Arzneimittelsicherheit:
Über nachstehende Arzneispezialitäten ist an die in Betracht kommende Ärzteschaft ein Erlass des Bundesministeriums
für Gesundheit und Frauen imWege der zuständigen Bezirkshauptmannschaft ergangen:
Betreff:
Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit über Chikungunya Ausbruch in der Karibik
Betreff:
Informationen des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen über Transdermale Fentanyl Pflaster – Warnhinweis
Betreff:
Masernimpfung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen – Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit
über Masernerkrankung einer Hebammenschülerin, die in einem Krankenhaus auf der Entbindungsstation tätig war
Betreff:
Masernimpfung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen – Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit
über Masernerkrankung
Betreff:
Pharmakovigilanz – Informationsschreiben des Bundesamtes zu Procoralan (Ivabradin)
Betreff:
Informationen des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen über wichtige Anwendungsbedingungen
von Procoralan zur Vermeidung potentiell gefährlicher Bradykardien bei der symptomatischen Behandlung
der chronischen stabilen Angina pectoris
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