AiL Juli/August 2021
chische Absolventinnen und Absol- venten nun international arbeiten können, was das Fach noch attrak- tiver macht. Mit der bisherigen Aus- bildung haben sie quasi nur über ein „Teilfach“ verfügt – also entweder Orthopädie ODER Unfallchirurgie. Guter Prozess der Zusammenführung Am Schwerpunktkrankenhaus Feld- kirch ist Ende 2019 mit der Umset- zung der Strukturanpassung begon- nen worden. Dieser Prozess war eine große Herausforderung für alle Be- teiligten beider Fachgruppen: „Am Anfang gab es große Zweifel, wie die Ausgewogenheit in der OP-Nutzung und den Ambulanzzeiten erreicht werden kann“, erinnert sich Primar René El Attal. „Es ist jedoch die Fle- xibilität, die mein Ärzte- und Pflege- team auszeichnet. Ständig Neues zu lernen und neue Herausforderun- gen anzunehmen bedeutet, sich ge- legentlich aus der Komfortzone zu begeben. Auch die Bereitschaft, auf- einander zuzugehen gehört dazu. Schließlich kam fast gleichzeitig mit der Zusammenlegung der Abteilun- gen die Corona-Pandemie. Beides wurde hervorragend bewältigt.“ Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Orthopädie als auch jene der Unfallchirurgie ha- ben konstruktiv an der Strukturan- passung mitgearbeitet und damit den Zusammenschluss überhaupt erst möglich gemacht: „Dank Syn- ergien und Kooperationen der bei- den Fachrichtungen können wir als medizinisches Team unsere Patien- ten optimal versorgen – egal, ob de- generativ oder traumatologisch“, unterstreicht Dr. med. univ. Flori- an Obwegeser, MSc, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie: „Bereits im Rahmen meiner Aus- bildung im Ausland ist ein gemein- sames Fach Orthopädie und Trau- matologie umgesetzt gewesen. Als Lehrkrankenhaus kann das LKH Feldkirch nun der nächsten Gene- ration an Ärzten eine umfassende und optimale Ausbildung bieten.“ Prim. El Attal ist zudem natio- nal und international sehr gut ver- netzt, und das LKH Feldkirch bie- tet mit dem neuen OP-Zentrum eine hervorragende Infrastruktur: Gründe, dass gleich vier Spezialis- ten und vier Ausbildungsärzte, da- runter auch ein ausgewiesener Wir- belsäulenexperte, neu ins Team ge- holt werden konnten. Schon bis- her war die Expertise der Fachärz- tinnen und -ärzte von Orthopädie und Traumatologie ein Garant für die gute Versorgung. Nun können Schnittstellen optimal genutzt wer- den. Gemeinsam ist die Abteilung ausgezeichnet aufgestellt. Expertenteams für spezielle Bereiche Die abschließenden Schritte zur Neuausrichtung der Abteilung sind also getan und die ersten gemeinsa- men Ziele umgesetzt: So sind bei- spielsweise nach und nach Exper- tenteams für spezielle Bereiche ge- bildet worden: „Die Arbeiten lau- fen schon jetzt routiniert ab. Wir können sagen: Egal, um welche ge- sundheitlichen Probleme am Be- wegungsapparat es sich handelt, in Feldkirch sind Sie immer richtig“, betont Primar El Attal. Angeschlos- sen an die Abteilung ist eine um- fangreiche Ambulanz, in der täg- lich rund 200 Patientinnen und Pa- tienten in Allgemein- und Spezial- Sprechstunden beraten, diagnos- tisch abgeklärt und behandelt wer- den. Die Spezial-Sprechstunden umfassen die Bereiche Wirbelsäu- le, Knie-Schulter-Sportchirurgie, Endoprothetik (Hüfte und Knie), Hand- und Fußchirurgie, Kinder- orthopädie und -traumatologie so- wie Stoßwellentherapie. Neben der gesamten traumato- logischen Versorgung aller Verlet- zungsmuster bietet die Abteilung auch einen Schwerpunkt im Be- reich Alterstraumatologie. „Rapid Recovery“ (also die schnelle Gene- sung) von Altersfrakturen – etwa Knochenbrüche im Hüftbereich – ist im Jahr 2019 als eigener Patien- tenpfad eingeführt worden, um be- tagte Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen. „Am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch wurde mit der Zusam- menführung der Abteilungen für Orthopädie und Unfallchirurgie ein weiterer Meilenstein gesetzt“, so das Resümee der beiden Geschäfts- führer der Krankenhausbetriebs- gesellschaft, Dir. Dr. Gerald Fleisch und Dir. Prim. Dr. Peter Fraunber- ger. „Die Neustrukturierung dieser wesentlichen medizinischen Berei- che bringt Vorteile. So können zu- sätzliche Spezialteams beispielswei- se nach Körperregionen (Hand-, Schulterteam, ...) und neue Dienst- und Ausbildungsrotationen etab- liert werden. Wir wissen, dass mit Prim. Priv. Doz. El Attal und seinem Team ein höchstprofessioneller me- dizinischer Schwerpunkt geschaffen wurde, der schlichtweg viele Leben retten und verbessern wird.“ Anmeldung und weitere Informationen auf www.arztinvorarlberg.at oder unter mentoring@aekvbg.at Sie wollen Ärztinnen und Ärzte in ihrer Entwicklung unterstützen oder sind selbst auf der Suche nach einem erfahrenen Kollegen? Dann werden Sie Mentor/in oder Mentee! M entoring -P rojekt Ä rztekaMMer V orarlberg Arzt im Ländle 09-2021 | 23
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