AiL Juli/August 2021

aus VORARLBERG Besonders hervorgetan hat sich das Team in den vergangenen Jahren unter anderem im Bereich der Mes- sungen und Berechnungen für die Strahlentherapie. Dadurch ist vor allem die Bekämpfung von HNO-, Prostata-, Brust-, und Lungen- Tumoren deutlich effektiver und für die Patientinnen und Patienten schonender geworden. Mit der generellen Verbesserung von Computer-Rechenleistungen in den vergangenen Jahren sind auch die Mess- und Berechnungs- methoden in der Strahlentherapie laufend verfeinert worden. Moder- ne Geräte sind hier das eine. Sie mit den optimalen Anweisungen und Rechenwegen zu füttern, das ande- re. Und hier kommen die Medizin- physiker ins Spiel: Internationaler Vergleich zeigt Kompetenz Die 15 verschiedenen Institute in Österreich verwenden jeweils ihre eigenen Verfahren und Berechnun- gen. Dabei muss die Medizinphysik am LKH Feldkirch den Vergleich nicht scheuen – im Gegenteil: bei einem weltweiten Berechnungs- wettbewerb in den USA haben die Physiker für ihr Mess- und Berech- nungssystem den zweiten Platz er- gattert. „Das war ein Ansporn, noch besser zu werden“, freut sich Dipl. Ing. Matthias Kowatsch vom Ins- titut für Medizinische Physik am LKH Feldkirch: „Wir haben es in der vergangenen Jahren geschafft, die Messmethoden so zu verfei- nern, dass die Rechenmodelle in der Strahlentherapie tatsächlich sehr, sehr nahe an die Wirklichkeit, also an die echten Körper der Men- schen, herankommen.“ Modelle wie reale Körper Am LKH Feldkirch wird seit jeher versucht, bei den neusten Entwick- lungen vorne dabei zu sein, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Ähnelten die Körpermo- delle vor mehr als 20 Jahren noch jenen klobigen Würfeln, die man aus den Anfängen der Computer- spiele kennt, so sind es heute, Dank der Entwicklungen in der Compu- tertechnologie, millimetergenaue Abbildungen – individuell für jeden Patienten berechnet. In Kombinati- on mit modernsten Geräten lassen sich mit diesen Mess- und Berech- nungsmethoden kranke und entar- 20 | Arzt im Ländle 07/08-2021 Preisgekrönte Medizinphysik am LKH Feldkirch Bestrahlung von Tumoren deutlich verbessert Am Institut für Medizinische Physik am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch arbeiten derzeit 15 Fachleute. Nach Angaben von Dipl. Ing. Matthias Kowatsch tüfteln sie laufend an verbesserten Grundlagen für die Strahlentherapie und Radioonkologie, sie verfeinern die Messungen für die Nuklearmedizin und sichern die Qualität in der Röntgendiagnostik. Medizinphysiker liefern quasi die „Software“ für all jene medizinischen Bereiche, in denen ionisierende Strahlung und radioaktive Substanzen eingesetzt werden. Bestrahlung Brust: Blaue Farbe = 10 Prozent der Dosis (auf ein halbes Prozent genau berechnet); andere Organe sind dadurch sehr gut geschützt. Foto: Vorarlberger Landeskrankenhäuser Ärztekammer Vorarlberg www.arztinvorarlberg.at 9-2021

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY1NjQ=