AiL Juli/August 2021

Die Risiken von Mikro- und Nano­ plastikpartikel für die Gesundheit Ein internationales Forscher*innenteam untersucht im EU-Projekt „Imptox“, welche Rolle Mikro- und Nanoplastik für die menschliche Gesundheit spielen – der Schwerpunkt liegt dabei auf den Atemwegen. Mit an Bord ist Lea Ann Dailey vomDepartment für Pharmazeutische Technologie & Biopharmazie der UniversitätWien. M ikroplastik. Viel wird derzeit darüber gespro- chen und berichtet. Wir wissen, dass es in den Meeren, in der Luft, selbst in Lebensmitteln oder Kosmetika vorkommt. Doch in welcher Menge es tatsächlich im Umlauf ist, und wieviel davon wie- derum in den menschlichen Kör- per gelangt, sei es durch Einatmen oder Nahrungsaufnahme, darüber gibt es bis dato wenig fundiertes Wissen. Und sogar noch weniger bekannt ist, ob – und wenn ja, wel- che – Auswirkungen dieses Mikro- plastik in unserem Körper auf un- sere Gesundheit hat. „Uns fehlen derzeit noch die Werkzeuge zur Messung und Cha- rakterisierung von Mikro- und Nanoplastik, sowohl in der Um- gebung, als auch im Menschen selbst", sagt Lea Ann Dailey vom Department für Pharmazeutische Wissenschaften der Uni Wien, For- scherin im "Imptox-Team“: „Ein großes Projektziel ist daher, die- se Mess-Methoden zu entwickeln. Dafür werden wir Methoden weiter verfeinern, die eigentlich aus der pharmazeutischen Entwicklung kommen, aber das Potenzial haben, auch in der Umweltforschung zu guten Ergebnissen zu führen.“ Die Luft am Strand analysieren Die Expertise von Lea Ann Dai- ley liegt eigentlich in der Untersu- chung von Arzneimitteln, die für Lungenerkrankungen entwickelt werden. „Dadurch habe ich eine Vielfalt an Methoden parat, um Aerosole zu verabreichen und de- ren Abscheidung in der Lunge und im Nasenbereich zu untersuchen. Im EU-Projekt kann ich so meine Kenntnisse auf Mikroplastik über- tragen.“ Dazu fährt die Forscherin mit ihrem Team an den Strand in Kro- atien und an den Neusiedlersee – nicht um Urlaub zu machen, son- dern um Luftproben zu nehmen und diese mit ihrem Aerosolun- tersuchungsgerät, dem „Glaspim- pinger“, in verschiedenen Größen- klassen aufzutrennen. „Damit kön- nen wir, im Vergleich zu den Versu- chen, die bisher weltweit gelaufen sind, tatsächlich die abgeschiedene Menge an Mikroplastik in den ver- schiedenen Bereichen der Atemwe- ge sehen.“ Simulation der Atemwege Dieses Gerät, das normalerweise dazu verwendet wird, Arzneimit- tel für die Lunge zu charakterisie- ren, ist in der Lage, Aerosole auf- zutrennen, so dass die Forscherin erkennt, wie viel davon im Nasen- und Mundbereich, in den oberen Atemwegen oder in die tiefe Lunge kommt. „Der Glaspimpinger simu- liert dabei die gesamten Atemwege, ist portabel und kann daher über- all hin mitgenommen werden“, freut sich Dailey: „Wir sind schon auf die Luftqualität in Kroatien im Vergleich zum Neusiedlersee ge- spannt – unsere These ist aber, dass die Meeresluft mehr Mikro- und Nanoplastik enthält, da gerade die Weltmeere besonders von der Plas- tikflut betroffen sind.“ Stürmische Zeiten !? Wir sind für Sie da. +43 5522 74139 beratung@efz.at www.efz.at Unterstützt durch 190x61 mm Die aktuelle Situation bringt viele von uns an den Rand ihrer Belastbarkeit. Wir sind für Sie da, hören Ihnen zu und bieten Ihnen rasch und unbürokra- tisch Beratung und Unterstützung. • Partnerschaft • Einsamkeit • Jugendliche • Kindererziehung & Heimunterricht • Angst & Traurigkeit • Umgang mit Krankheit und Tod Arzt im Ländle 07/08-2021 | 29

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