AiL Mai 2021

teraktionen und den Gemeinsam­ keiten mit anderen Gesundheitsbe­ rufen auf. Das Leitthema des Visionspro­ zesses „Für ein Heilsames Mitei­ nander“, sich proaktiv in den ge­ sundheitspolitischen Dialog einzu­ bringen, das ist momentan aktuel­ ler und notwendiger denn je. 16 junge, interessierte Ärztin­ nen und Ärzte lauschten in einem offenen Kreis gebannt den unter­ schiedlichen Perspektiven. In den anschließenden Gesprä­ chen knüpften die eingeladenen Menschen mit ihren ganz persönli­ chen Anliegen und Fragen an. Die­ se fanden unmittelbar ihren Weg aus dem Krankenhaus-Alltag in einen vertrauensvollen Raum des Zuhörens. So entstand eine vielfäl­ tige Themenlandkarte, die eine ers­ te Orientierung für weitere Zusam­ mentreffen bietet. Julian Dorner: „ Es war eine gute Möglichkeit sich auszutauschen und motiviert die TA-Ausbildung mitzu- gestalten. “ Magdalena Malleier: „ Es war ein positives und konstruktives Zusam- mentreffen von Mediziner*innen, die sich in unterschiedlichen Aus- bildungs- und Berufsabschnitten befinden, jedoch alle dieselbe Vision für eine gemeinsame, bessere Zukunft haben. “ In weiteren, spannenden Formaten mit Unterstützung von professio­ neller Begleitung, Florian Oberfor­ cher und Annemarie Felder, sollen die Themenfelder im Miteinander differenziert angeschaut werden. Auseinandersetzung mit der be­ ruflichen Identität, eine gute Aus­ bildung gewährleisten, ein acht­ sames Miteinander und somit ein wertvolles Arbeitsleben schaffen ... das alles beschreibt das Spekt­ rum, in dem weiterentwickelt wer­ den soll. Was kommt heraus, wenn Ärz­ tinnen und Ärzte sich mit dem Vi­ sionsprozess der Ärztekammer und ihren eigenen Zukunftshoffnun­ gen und -sorgen auseinanderset­ zen? Und muss gleich etwas „her­ auskommen“? Karin Metzler und Bettina Gra­ ger wünschen – aus ihrer Erfah­ rung – den jungen, engagierten Ärzt*innen „die Muße, das Spiel, ja, die Lust, sich dem Druck des Ma- chens zuerst mal zu entziehen. Und wenn wir uns dann noch im Hören aufeinander einlassen und uns in der Präzision einer tastenden For- mulierung finden – dann kommt das Neue, das Gelingen, wie von selbst. Die Freude und der Sinn sollen die Schubkraft sein. Denn, das Machen, das harte Arbeiten, das Schnell-Sein, das können wir sowieso gut. Lassen wir uns überraschen. Wir bleiben of- fen und neugierig.“ Renáta Niewiadomski und Mi­ chael Baier sind als engagierte Kolleg*innen die ersten Zugkräf­ te für den neuen Entwicklungs­ kreis. Zu ihrer Motivation befragt, nennt Renáta, die seit ihrer Kind­ heit tiefe Verbundenheit zu ihrem Beruf. Jahre später hat dann die Re­ alität des Alltags und die teilwei­ se fehlende und mangelhafte Aus­ bildung ihre Sehnsucht nach Ver­ änderung geweckt. „Der kollegi- ale Austausch zeigte mir, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Die Möglichkeit, die Zukunft selbst mitzugestalten ist daher sehr verlo- ckend. Ein gemeinsamer Austausch im Entwicklungskreis, achtsames Wahrnehmen anstehender Opti- mierungsschritte und gemeinsa- mes Wirken werden uns in unserem Beruf stärken“. Wenn dieser Bericht dein Interesse geweckt hat und du in ungewöhnlichen Settings Kolleg*innen zum Austausch kennenlernen möchtest, bist du herzlich willkommen! Anmeldung bei Interesse bei Michael Baier (michael.baier@posteo.de ) und Renáta Niewiadomski. Es wird dann ein Doodle zur gemeinsamen Termin- findung ausgeschickt. Buchtipps Petra Bock beschreibt in ihrem neuen Buch „Der entstörte Mensch“ die Wichtigkeit des Erkennens von veralteten Denk­ mustern. Das sogenannte alte Denken habe uns weit gebracht, doch jetzt bringe es uns nicht mehr weiter. Vieles würde sich falsch anfühlen. Denn wir sind auf Wettkampf gepolt statt auf Kooperation, auf Kompensation statt auf Sinn, auf Hierarchien statt auf Netzwerke. Gerade in einer Zeit der Veränderungen verfallen wir gerne wieder in diese alten Muster. Wo wir versuchen, nach neuen Werten zu leben, führt das zu inneren Widersprüchen, da die alten Werte noch immer tief in uns verankert sind. Ein gemeinsamer Austausch im Entwicklungskreis, achtsames Wahrnehmen anstehender Optimierungsschritte und gemeinsames Wirken werden uns in unserem Beruf stärken. Petra Bock Der entstörte Mensch. Wie wir uns und die Welt verändern Droemer Verlag Karin Metzler und Bettina Grager „Für ein heilsames Miteinander“ Die Vorarlberger Ärzte­ kammer öffnet sich. Eine Dokumentation Ganz nebenbei lernen die Teilnehmer*innen eine Fülle von wirkungsvollen neuen Lern- und Kommunikationsformaten kennen. Arzt im Ländle 05-2021 | 7

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