AiL Mai 2021

Zukunft mitgestalten, gemeinsam bewegen Worum geht es, wenn junge Ärzt*innen sich zusammenfinden? Und muss etwas „herauskommen“? Wenn es um wichtige, zukunftssichernde Fragen geht, gibt es, genauso wie in der Technik, wirkungsvolle Verfahren, um die kollektive Intelligenz zu entwickeln. AUS DEM VISIONSPROZESS Die offene Einladung soll für junge Ärzt*innen eine einmalige Chance bieten, sich mit ihren eigenen Anliegen und Bedarfen einzubringen, um persönliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung zu forcieren. Ärztekammer Vorarlberg www.arztinvorarlberg.at Am 4. März d. J. haben Michael Bai­ er und Renáta Niewiadomski in die Ärztekammer für Vorarlberg zur Idee eines neuen Entwicklungskrei­ ses eingeladen. „Wir sind Zukunft“ lautet die Headline. Was sind die Anliegen und wohin könnte die Rei­ se gehen? Michael Baier hat seit Beginn seiner Tätigkeit das Anliegen, dass Ausbildung und Zusammenarbeit wertschätzend und im Miteinander geschehen. Verkrustete Strukturen sollen sich auf­lösen, d. h. ändern. „Mir ist klar, dass große Veränderun- gen Zeit benötigen, gleichzeitig finde ich, dass möglichst viele Menschen mitdenken und sich einbringen sol- len, um eine „kritische Masse“ errei- chen zu können. Dafür laden wir in diesen neuen Entwicklungskreis ein. Ich würde mich freuen, wenn wir es schaffen, in einem Kreis von moti- vierten Mitdenker*innen etwas zu bewegen .“ Es geht auch darum, weiter­ zumachen, was in diesem Sinn im Rahmen des Visionsprozess der Ärztekammer für Vorarlberg schon alles bewegt worden ist. Das wertschätzende, heilsame Miteinander ist die Vision und zu­ gleich die Grundlage für organische Veränderungen. Die offene Einla­ dung soll für junge Ärzt*innen eine einmalige Chance bieten, sich mit ihren eigenen Anliegen und Be­ darfen einzubringen, um persön­ liche und gesellschaftliche Weiter­ entwicklung zu forcieren. Und wie ganz nebenbei lernen die sie eine Fülle von wirkungsvollen neu­ en Lern- und Kommunikations­ formaten kennen. Um etwas bewirken zu können, braucht es Know-How. Und vor al­ lem das Wissen, was schon alles da ist. Da eignet sich die Radmeta­ pher gut. Das Rad immer wieder neu zu erfinden, ist möglich. Die Frage ist, ob das zielführend ist? Wenn wir uns die tollen, techni­ schen Entwicklungen der aktuellen Räder anschauen, weiß jede*r, was gemeint ist. Wenn es um wichti­ ge, zukunftssichernde Fragen geht, gibt es, genauso wie in der Technik, wirkungsvolle Verfahren, um die kollektive Intelligenz zu entwi­ ckeln. Dazu gehören Grundlagen und das Wissen um die Erfahrun­ gen, die Menschen damit gemacht haben. Die Gestalterinnen und Be­ gleiterinnen des Visionsprozesses, Bettina Grager und Karin Metzler, der Vizepräsident Burkhard Wal­ la und Präsident Michael Jonas, erzählten vom Anfang, sprachen von den Wurzeln, den Zielen, den Erfahrungen, Möglichkeiten und Hindernissen des Visionsprozesses. In diesem Sinne spannten sich vielfältige Initiativen in unter­ schiedlichen Entwicklungskreisen bezüglich des Umgangs im Alltag, der Beziehungen von Ärztinnen und Ärzte untereinander, der In­ 6 | Arzt im Ländle 05-2021

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