AiL Mai 2021

aus VORARLBERG Sicherer. Genauer.Weniger Nebenwirkungen. Ergebnisse, die sich medizinisches Personal wie Patientinnen und Patienten gleichermaßen von der Weiterentwicklung moderner Behandlungs­ technologien erwarten. Seit wenigenWochen ist in der Abteilung für Radioonkologie und Strahlentherapie am Landeskrankenhaus Feldkirch ein Scanner im Einsatz, der hilft, bösartige Zellen gezielter und damit für das umliegende Gewebe schonender zu bestrahlen. Neuer Oberflächen-Scanner erleichtert gezielte Bestrahlung von Tumoren E ine der großen Herausfor­ derungen in der heutigen Strahlentherapie ist es, täg­ lich punktgenau jenes Gewebe zu bestrahlen, das von Tumorzellen befallen ist. Das ist deshalb nicht ganz einfach, weil sich nicht nur der Mensch, sondern auch das zu bestrahlende Gewebe auch im Lie­ gen bewegt. Die Person atmet, der Körper ist in ständiger Bewegung. Seit kurzem ist am LKH Feldkirch ein neuer Oberflächen-Scanner im Einsatz, der auch die kleinsten Be­ wegungen der Behandlungsregion erfassen kann und die Strahlung nur dann frei gibt, wenn sich das „Ziel“ auch tatsächlich an der vorab berechneten Stelle befindet. Große Vorteile für Brustkrebs­ patientinnen „Das Gerät erkennt und berechnet die Oberfläche des Patienten“, er­ klärt Mediziner Christof Kreuter. „Das ermöglicht es, ihn genauer zu positionieren, seine Liegehaltung während der Bestrahlung von au­ ßen zu überwachen.“ Damit kön­ nen auch die Atemphasen beobach­ tet werden. Und das verschafft den Spezialisten die Möglichkeit, Pati­ entinnen und Patienten ganz gezielt nur in einer bestimmten Atemposi­ tion zu bestrahlen: „Das ist deshalb wichtig, weil dadurch die umliegen­ de Organe beim Vorgang geschont werden. Gerade bei jungen Frauen mit Brustkrebs, bei denen die Brust linksseitig bestrahlt werden muss, kann dadurch das Herz aus dem Bestrahlungsfeld herausgenommen werden. In einer tiefen Einatmungs­ phase rücken Brustwand und Herz weiter auseinander – und dieser Moment wird genutzt, um zu be­ strahlen.“ Wenn die Patientin aus­ atmet und die Organe wieder näher zusammenrücken, setzt die Bestrah­ lung automatisch aus. Das Risiko, dass ihr Herz möglicherweise Jahr­ zehnte später an den Folgen von Strahlungsschäden erkrankt, wird damit stark reduziert. Bestrahlungsbereiche verkleinern Mittels Computertomographie wird die genaue Lage der Organe vermes­ sen, das neue Lasersystem erzeugt eine dreidimensionale Oberfläche. Die Bestrahlung wird am Computer also quasi „vorgeplant“, berechnet und an den Atemvorgang angepasst. Die Dosis richtet sich nur mehr auf M ENTORING -P ROJEKT Ä RZTEKAMMER V ORARLBERG Anmeldung und weitere Informationen auf www.arztinvorarlberg.at oder unter mentoring@aekvbg.at Der neue Oberflächen-Scanner am LKH Feldkirch hilft dabei Patientinnen und Patienten effizienter, sicherer und genauer zu behandeln. Foto: Dietmar Mathis 18 | Arzt im Ländle 05-2021

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY1NjQ=