AiL April 2021

Fast alle Lehrpraktikanten betreuen regelmäßig eigenständig Pati- enten. Eigenständige Visiten im Altersheim und eigenständige Hausbesuche führt laut Lehrpraxeninhaber über die Hälfte der Lehrpraktikanten durch. Vorsorgeuntersuchungen gehören eben- falls zu den regelmäßigen Tätigkeiten. Erfreulicherweise funktioniert die Zusammenarbeit mit den Lehr- praktikanten sehr gut. Die Eingliederung der Lehrpraktikanten funktioniert in mehr als 95 Prozent der Fälle sehr gut. Auch die Patienten zeigen sich in über 90 Prozent der Fälle (eher) zufrieden, dass Lehrpraktikanten eingesetzt werden. Der überwiegende Teil der Lehrpraxisinhaber würde wieder eine Lehrpraxis anbieten. Ohne Förderung würde es die Lehrpraxis al- lerdings nicht mehr geben. Damit zeigt sich deutlich, dass das Mo- dell der Lehrpraxis weiterhin eine breite Unterstützung der Sozial- partner bzw. des Bundes benötigt. Aus DeR KAMMeR Im Zeitraum vom 20. Oktober 2020 bis 10. November 2020 hat die Österreichische Ärztekammer Lehrpraxisinhaber und Lehrpraktikanten nach ÄAO 2015 gesondert befragt. Die Rücklaufquote betrug 41 % bei den Lehrpraktikanten und 48 % bei den Lehrpraxisinhabern. Zuspruch und Zufriedenheit mit der Lehrpraxis sind auf beiden Seiten sehr groß, der Lerngewinn für die Prak- tikanten erfreulicherweise sehr hoch. Die meisten Lehrpraktikanten werden in der selbständigen Patientenbetreuung eingesetzt. Nachstehend fi nden Sie die wesentlichen Befragungsergebnisse: Lehrpraxisinhaber Die Rückmeldungen stammen überwiegend von männlichen Lehrpraxisinhabern mit Praxen im ländlichen Raum. In über 50 % dieser Lehrpraxen wurde zum Zeitpunkt der Befragung ein Lehrpraktikant ausgebildet. Gründe für das Anbieten der Lehrpraxis sind vor allem Erfah- rungsweitergabe, das Motivieren junger Kollegen wie auch der fachliche Austausch. Auch die Möglichkeit die eigene Arbeitsweise zu reflektieren, führen zur Gründung einer Lehrpraxis. Die Lehrpraxeninhaber sehen einen großen Lerngewinn für die Lehrpraktikanten in den Bereichen allgemeinmedizinisches Wis- sen, psychosoziale Kompetenz, präventive Tätigkeiten und imUm- gang mit Patientinnen und Patienten mit schweren chronischen Erkrankungen. Ökonomieverhalten und Notfallmanagement kön- nen etwas weniger gut vermittelt werden, als die medizinischen Kompetenzen. Lehrpraxisbefragung motivieren Entlastung 2 Erfahrungs weitergabe Gründe für Lehrpraxis Eigen- reflexion fachlicher Austausch 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Vertretung/ Nachfolge trifft vollund ganz zu trifft ziemlich zu trifft teilweilse zu trifft wenigzu trifft gar nicht zu (Leer) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% geriatr.Pat. Ökonomieverhalten richtigerEinsatz v.Med. undHeilbeh. Notfallmanagement Diagnostik sehrgroß groß ehergroß eherklein klein keineAntwort (Leer) allgemeinmed.Wissen Einschätzung Lerngewinn der Lehrpraktikanten psychosoz.Komp. präv.Tätigkeiten Pat.m. schw. chron. Erkrankungen Praxisorganisation 3 zeitl.Aufwand ZufriedenheitmitAspektender Lehrpraxis 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ReaktionderPatienten org.Aufwand zufrieden eher zufrieden wedernoch eherunzufrieden unzufrieden (Leer) didakt.Belastung Eingliederung Zusammen-arbeit 5 betreutPatienten Kompetenzen der LP - selbstständige Durchführung von Tätigkeiten trifft vollund ganz zu trifft ziemlich zu trifft teilweise zu trifftwenigzu trifft gar nicht zu (Leer) VorsorgeUntersuchungen Visiten imAltersheim 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Hausbesuche 4 10 | Arzt im LändLe 04-2021

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