AiL März 2021

aus der MEDI Z IN R ettungskräfte und Notfall- personal sind häufig mit traumatischen Ereignissen konfrontiert, wozu der Umgang mit aggressiven Personen, Todes- fällen und Suizid gehören. Sie wei- sen daher ein höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung auf, eine posttraumatische Belastungsstö- rungen (PTBS) zu entwickeln. Ein Forschungsteam aus Bern und Zürich führte eine anonymi- sierte Online-Umfrage unter ins- gesamt 1.002 Feuerwehrleuten, Rettungsdienstmitarbeitern so- wie Mitarbeitern in Notaufnah- men und psychiatrischen Klinken im Kanton Bern durch. Sie befrag- ten die Teilnehmenden nach erleb- ten traumatischen Ereignissen und danach, wie gut sie mit Stress und den schwierigen Erlebnissen zu- rechtkommen, wie aus einer Mit- teilung der Universitären Psychia- trischen Dienste Bern (UPD) her- vorgeht. Deutlicher Verlust an Lebensqualität Demnach zeigten sich unterschied- liche Bilder zwischen den Befrag- ten: So leiden acht Prozent der Feuerwehrleute unter posttrau- matischen Stresssymptomen, bei den Fachkräften der Polizei und im Rettungsdienst sind es 15 Pro- zent, beim Notfallpersonal sind 18 Prozent und beim psychiatrischen Pflegepersonal gar 22 Prozent be- troffen. Die Symptome sind mit psychischer Belastung und erhöh- ter Suizidalität assoziiert, wie die Forschenden schreiben. Dies un- terstreiche die große Belastung und den Verlust an Lebensqualität in diesen Berufsgruppen. Notfallpersonal stark gefährdet für posttraumatische Stresssymptome Mitarbeitende in psychiatrischen Kliniken und Notaufnahmen sind besonders gefährdet, Symptome von posttraumatischen Belastungsstörungen zu entwickeln. Das zeigen die Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Notfallpersonal und Rettungskräften, die im Fachmagazin „Frontiers in Psychiatry“ erschienen sind. „Obwohl Rettungskräfte ver- schiedener Berufsgruppen oft bei demselben Ereignis oder Notfall eingesetzt werden, haben sie sehr unterschiedliche Rollen und Ver- antwortlichkeiten am Einsatzort“, wird Leila Soravia von der Univer- sitätsklinik für Psychiatrie und Psy- chotherapie der UPD in einem Be- gleitartikel zur Studie zitiert. So könne der erlebte Stress sehr sub- jektiv sein. Ebenfalls unterschei- de sich häufig das angebotene Trai- ning für psychisches Wohlbefin- den zwischen den Berufen. Die un- tersuchte Stichprobe sei nicht voll- ständig repräsentativ, schreiben die Forschenden. Detaillierte Befra- gungen müssten die Ergebnisse da- her bestätigen. Blockierten sie diesen sogenannten LIGHT/LTbR-Signalweg bei krebs- kranken Mäusen, überlebten die- se länger, wie das Inselspital Bern mitteilte. Leukämische und gesun- de, blutbildende Stammzellen sind sehr ähnlich. Um Blutkrebs gezielt zu behandeln, ist es daher wichtig, Signalwege zu finden, die nur in den krankmachenden Zellen eine wichtige Rolle spielen. Von einem solchen Signalweg berichten nun Wissenschafter um die Berner Onkologin Sabine Höp- ner vom Inselspital und der Univer- sität Bern im Fachmagazin „Nature Communications“. Ist der LIGHT/ LTbR-Signalweg aktiviert, führt dies demnach dazu, dass sich Leu- kämiestammzellen teilen. In Ver- suchen mit Mäusen, die an chro- nischer myeloischer Leukämie lit- Neuer Behandlungs-Ansatz gegen Blutkrebs entdeckt Schweizer Forscher haben einen Signalweg entdeckt, der die Vermehrung von leukämischen Stammzellen reguliert. ten, zeigte sich, dass die krankma- chenden Stammzellen starben. Die Tiere überlebten dadurch deutlich besser. Die Forscher hoffen nun, dass der neu entdeckte Mechanismus zur Entwicklung von verbesser- ten Therapien gegen verschiedene Leukämieerkrankungen beitragen kann. 22 | Arzt im Ländle 03-2021

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