AiL Jänner/Februar 2021
ARZT IM LÄNDLE 01/02-2021 | 5 Umso größer und spürbarer ist daher auch die Erleichte- rung ob der nun endlich verfügbaren Impfung, von der wir uns den entscheidenden Schutz und letztlich die ersehnte Beruhi- gung der angespannten Lage erhoffen. Über 6.000 Impfungen erfolgten vom 8. bis 10. Jänner im Impf- zentrum der Dornbirner Messe und in den Krankenhäusern. Unterstützt wurden die Impfärztinnen und -ärzte von Arzthelferinnen und Vorarlberger Vertreter*innen des Öster- reichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, Mitarbeiter*innen des Roten Kreuzes sowie Verwaltungsperso- nal des Amtes der Vorarlberger Landesregierung. Die äußerst positive Resonanz der Geimpften über die professionelle Durchführung freut uns sehr, sie führte auch zu einer deutlich vermehrten Bereitschaft in der Ärzteschaft, in Impfstraßen mitzuwirken, die Zahl stieg an diesem Wochenende auf 270 Kolleginnen und Kollegen. Ein spürbares Gemeinschaftsgefühl ist das Ergebnis unseres Ärztekammervisionsprozesses, eine vorbehaltlose Zusammenarbeit aller Ärztinnen und Ärzte und die Bereitschaft von Kollegen, ihre internationale Erfahrung zum Wohle aller mit außerordentlichem Engagement zur Ver- fügung zu stellen. Laut Medienbericht erhält Österreich jede Woche vom BioN- Tech/Pfizer-Impfstoff rund 63.000 Dosen geliefert. Laut Ge- sundheitsministerium werden 937.950 Impfdosen im ersten Quartal 2021 geliefert, was rechnerisch eine wöchentliche Impfstoffmenge von 72.952 ergibt. Bislang wurden mit Stand 15. Jänner 2021 unserem Staat 188.000 Vakzindosen geliefert. Die Zuteilung auf die Bundesländer erfolgt entsprechend dem Bevölkerungsanteil. In Vorarlberg leben 4,4% der österreichi- schen Bevölkerung. D.h. pro Woche müssten unserem Bundes- land vom Bund 3.200 Dosen geliefert werden. Daraus ergibt sich, dass innert der erste drei Wochen in Vorarlberg 9.600 Impfungen durchgeführt werden sollten. Mit gut 9.000 Imp- fungen liegen wir somit nahezu im Soll. In Österreich wurden im gleichen Zeitraum bislang insgesamt 84.380 Menschen ge- impft bei verfügbaren Impfdosen von 218.856, d.h. 134.476 Dosen wurden auf Eis gelagert, bedauerlich. Am 6. Jänner 2021 hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA den Moder- naimpfstoff mRNA 1273 zugelassen. Von diesem Impfstoff werden im 1. Quartal 200.000 Impfdosen an Österreich gelie- fert, das bedeutet für Vorarlberg zusätzlich 684 Impfdosen pro Woche. Bei ausschließlicher Verfügbarkeit und bislang bekannter Liefermenge der BioNTech/Pfizer- und-Moderna-Impfstoffe dauert die Impfung von etwa 70%der Vorarlberger Bevölkerung (Herdenimmunität) 70 Wochen. Das klingt nicht berauschend, zumal auch von politscher Seite medial konstatiert wird, dass der Faktor Zeit entscheidend ist, um Leben zu retten. Beim Impfen handeln die EU-Staaten im Vergleich zu den Briten und Israelis sowie den Kanadiern und den USA erstaunlich lasch. Wir Vorarlberger Ärztinnen und Ärzte sind bereit, in kürzester Zeit die impfwillige Bevölkerung durch zu impfen, nur brau- chen wir dazu rasch die erforderliche Impfstoffmenge. Präsident OMR Dr. Michael Jonas VP Kurienobmann Angestellte Ärzte MR Dr. Hermann Blaßnig VP Kurienobmann Niedergelassene Ärzte MR Dr. BurkhardWalla www.arztinvorarlberg.at
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