AIL Oktober 2020
aus der MEDI Z IN D ie im Medizin-Fachblatt „The Lancet“ publizierte Untersuchung wurde von einem Team um Heidi Larson von der London School of Hygiene & Tropical Medicine durchgeführt. Die Studie fasst 290 Umfragen mit mehr als 284.000 Personen aus 149 Ländern zwischen September 2015 und Dezember 2019 zusammen. Auch die aktuellsten Daten wurden daher vor der weltweiten Verbrei- tung des Coronavirus und der fie- berhaften Suche nach einem Impf- stoff gegen SARS-CoV-2 erhoben. Neben der Einstellung zu Wirk- samkeit und Sicherheit von Impf- stoffen wurden die Antworten auf die Frage ausgewertet, ob Impfun- gen wichtig für Kinder sind. Hier stieg die Zahl der „sehr“ zustim- menden Befragten in Österreich von 55 Prozent im Jahr 2015 auf circa 57 Prozent Ende 2019. Aller- dings nahm auch der Anteil der „sehr“ ablehnenden Antworten leicht von drei auf rund vier Pro- zent zu. Auch Gruppe der Impfgegner wächst Bei den weiteren Fragestellun- gen wuchs der geringe Prozentsatz der größten Impfskeptiker eben- falls leicht. Die Aussage, dass Imp- fungen sicher sind, lehnten im Jahr 2015 vier Prozent der Österreicher „sehr“ ab, Ende des Vorjahres wa- ren es bereits sechs Prozent. „Sehr“ ablehnend bezüglich der Wirksam- keit von Impfstoffen reagierten hierzulande bei den jüngsten Um- fragen fünf Prozent, das war ein Prozent mehr als vier Jahre davor. In Indonesien, auf den Philip- pinen, in Pakistan und Südkorea sank das Impfstoffvertrauen in al- len drei abgefragten Elementen (Si- cherheit, Wirksamkeit und Wich- tigkeit), berichteten die Studienau- toren. Die Philippinen hatten Ende 2015 in Bezug auf alle drei Punk- te zu den zehn weltweit führen- den Ländern gehört. Im Jahr 2017 gab der Pharmakonzern Sanofi be- kannt, dass ein neu eingeführter Dengue-Impfstoff ein Risiko für Vertrauen in Impfungen in Österreich gestiegen Das Vertrauen der Österreicher in Impfungen ist imVier-Jahres-Vergleich gestiegen. Während im Jahr 2015 rund 46 Prozent in einer Umfrage „sehr“ zustimmten, dass Impfstoffe wirksam sind, waren es Ende des Vorjahres rund 50 Prozent. 39 Prozent stimmten zudem zuletzt „sehr“ mit der Aussage überein, dass Vakzine sicher sind (2015: 37 Prozent), geht aus einer globalen Studie zu dem Thema hervor. Personen darstellt, die zuvor nicht demVirus ausgesetzt waren. Neben Empörung und Panik in der Bevöl- kerung, in der fast 850.000 Kinder den Impfstoff erhalten hatten, lös- te das auch einen deutlichen Rück- gang beim Impfstoffvertrauen aus. Auch politische Instabilität und re- ligiöser Extremismus führten in ei- nigen Ländern zu Vertrauensein- bußen. In Europa blieben die Werte im Vergleich zu anderen Kontinen- ten gering. Es gebe aber Anzeichen dafür, dass das Impfstoffvertrauen in einigen EU-Ländern seit 2018 wieder zunimmt, hieß es in dem „Lancet“-Bericht. Die Zunahmen bei den zustimmenden Antworten auf die Frage zur Wichtigkeit von Impfstoffen fiel dabei höher aus als das Plus bei den Themen Sicherheit und Wirksamkeit, wurde betont. APA Anmeldung und weitere Informationen auf www.arztinvorarlberg.at oder unter mentoring@aekvbg.at M entoring -P rojekt Ä rztekaMMer V orarlberg 20 | Arzt im Ländle 10-2020
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