AIL März 2020

trag von Prof. Haller – zu verbreiten. Damit soll die Veranstaltung der Preisverleihung und der Durig- Böhler-Preis selbst vor allem auch für junge Ärztinnen und Ärzte und für nicht medizinische Berufsgrup- pen interessant werden“, informiert GÄV-Präsident Doz. Michael Osti. Und der Erfolg gibt ihm recht: Über 100 Teilnehmer nutzten am 3. De- zember im Rahmen der Preisver- leihung die besondere Gelegenheit, ein starkes und sichtbares Signal für Zusammenhalt und Zusammenar- beit im Gesundheitswesen zu setzen, die Gemeinschaft der GÄV weiter zu konsolidieren und damit fortzu- fahren, besondere Leistungen in der Ärzteschaft gegenseitig anzuerken- nen und zu würdigen. Renommierter Vorarlberger Medizinerpreis Der Durig-Böhler-Gedächtnispreis ist nach den bedeutenden Vorarl- berger Ärzten Prof. Arnold Durig und Prof. Lorenz Böhler benannt. Er wurde zur Förderung des wissen- schaftlichen Nachwuchses und der wissenschaftlichen Arbeit in Vorarl- berg gestiftet und beinhaltet neben der Ehrung und der Überreichung einer Urkunde an den Erstautor auch eine finanzielle Zuwendung, die zu gleichen Teilen von der Ge- sellschaft der Ärzte, dem Land Vor- arlberg und der Ärztekammer Vor- arlberg gestiftet wird. ÄRZTE & ÄRZTINNEN IN VORARLBERG Die offizielle Facebook-Gruppe der Ärzteschaft Vorarlberg! Beitreten und immer auf dem aktuellsten Stand sein! tial nicht nur die Niere sondern auch ein breites internistisches Spektrum abdeckt. Neue Methode zur operativenVer- sorgung von knöchernen Streck- sehnenausrissen an den Fingern Unfallchirurg Ing. Dr. Peter Schwen- dinger, BSc vom Landeskranken- haus Feldkirch hat gemeinsam mit seinem Forschungsteam eine wis- senschaftliche Studie für eine neue OP-Methode bei speziellen Finger- Sehnenverletzungen in einem inter- national renommierten Journal pub- liziert – und dafür den Durig-Böhler Anerkennungspreis 2019 erhalten. Die neue Methode für die operative Versorgung knöcherner Streckseh- nenausrisse an den Fingern konnte mit einer biomechanischen Arbeit entwickelt werden. Eine neue Tech- nik wurde mit einer herkömmlichen Methode verglichen, welche zugleich die Grundlage für die neuentwickel- te Versorgung war. Die zwei Opera- tionsmethoden wurden an 16 Ka- daverfingern getestet. Das Ergebnis zeigte eine biomechanische Überle- genheit der neuen Methode bei we- niger Invasivität (invasiv – diagnos- tische/therapeutische Maßnahme, die in den Körper eindringt). Bei vielen Techniken wird die ausgeris- sene Strecksehne offen operiert und mit Platten oder Schrauben fixiert. Andere Vorgehensweisen beinhal- ten die temporäre Ruhigstellung des Fingerendgliedes mittels Bohrdraht durch das Gelenk. Bei beiden He- rangehensweisen führen diese OP- bedingten Verletzungen zu Risiken wie erhöhte Infektrate, Nagelwachs- tumsstörungen oder Gelenkszerstö- rung. „Bei der neu entwickelten Me- thode nutzen wir die Vorteile einer Technik, welche bereits in den 80er Jahren in Japan entwickelt wurde. Ein speziell konstruierter Nagelhal- ter ermöglicht die Ruhigstellung des Fingerendgliedes während der Hei- lungsphase ohne Gewebeverletzung. Dies verhindert insbesondere die Gelenkszerstörung des betroffenen Fingers. Die nächsten Schritte sind die Produktion von zugelassenen Komponenten zur Durchführung einer klinischen Studie“, berichtet Preisträger Dr. Schwendinger vom LKH Feldkirch. Prof. Reinhard Haller hielt den Festvortrag bei der Durig-Böhler- Preisverleihung zumThemaWert- schätzung und Kränkung Im Rahmen ihrer Veranstaltungen steht die Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg auch für die Themati- sierung interdisziplinärer und be- rufsgruppenübergreifender Quer- schnittsmaterien. So sprach der diesjährige Festredner, Univ. Prof. Dr. Reinhard Haller, in seinem span- nenden Referat über die Bedeutung von Wertschätzung und Kränkung im beruflichen Umfeld. „Der GÄV ist es wichtig, neue Ideen und Zu- gänge – wie etwa durch den Festvor- ARZT IM LÄNDLE 03-2020 | 27

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