AIL März 2020

Am 3. Dezember 2019 fand die mitt- lerweile 39. Verleihung des Durig- Böhler-Gedächtnispreises in feierli- chem Rahmen im Panoramasaal des LKH Feldkirch statt. Prämiert wurde die beste international publizierte Forschungsarbeit aus Vorarlberg aus insgesamt 5 Einreichungen. Damit setzt die Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg (GÄV) ihre jahrzehnte- lange Tradition der Anerkennung und Förderung von Ausbildung, Wissenschaft, Forschung und damit Fortschritt fort. Die Bedeutung des Proteins Uromodulin als Biomarker für das zukünftige Auftreten von chroni- scher Nierenkrankheit Der aktuelle Durig-Böhler-Preis erging an Priv. Doz. DDr. Andre- as Leiherer und das VIVIT-For- schungsteam. Das Vorarlberg In- stitute for Vascular Investigation and Treatment, kurz VIVIT, ist ein wissenschaftliches Institut, primär fokussiert auf die Erforschung und Therapierung von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen, wie Diabetes oder Atherosklerose. Dar- über hinaus beschäftigt sich das VI- VIT intensiv mit der Untersuchung von nephrologischen Erkrankungen und Krebserkrankungen. Die For- schungsarbeit von Doz. Dr. Dr. Lei- herer und sein Team beschäftigen sich mit dem Protein Uromodulin und seiner Bedeutung in der Früh- Durig-Böhler-Gedächtnispreis 2019 Gebührende Anerkennung für medizinische Forschung Um der medizinischen Forschung aus und inVorarlberg die entsprechende Anerkennung zukommen zu lassen, verleiht die Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg jedes Jahr den Durig-Böhler-Gedächtnispreis. Voraussetzung ist die Publikation der Forschungsarbeit in einer international anerkannten Fachzeit- schrift. Der Preis 2019 erging an Priv.Doz. DDr. Andreas Leiherer, VIVIT für eine Studie zum Protein Uromodulin und seine Bedeutung in Zusammenhang mit chronischer Nierenerkrankung. Ing. Dr. Peter Schwendinger, BSc von der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am LKH Feldkirch erhielt den Anerkennungspreis für eine Studie über eine neue Methode zur Versorgung von Sehnenausrissen an den Fingern. Den Festvortrag hielt dieses Jahr Prof. Dr. Reinhard Haller. Nach gebührenden Laudationes überreichte OA Priv. Doz. Dr. Michael Osti, MBA, GÄV-Präsident, die Preise in feierlichem Rahmen. PRE I SE 26 | ARZT IM LÄNDLE 03-2020 erkennung von chronischer Nie- renerkrankung. Uromodulin ist das am häufigsten vorkommende Prote- in im menschlichen Urin und wird ausschließlich von der Niere pro- duziert. Auch wenn es schon in den 1950ern erstmals entdeckt wurde, gab es bis vor kurzem immer wieder Problemen bei der Bestimmung aus Urinproben. Eine seit kurzem ver- fügbare Nachweismethode von Uro- modulin im Blut ist jedoch sehr zu- verlässig und reproduzierbar. In der vorliegenden Studie mit über 500 Patienten zeigte sich, dass ein niedri- ger Uromodulin-Spiegel im Blut mit einer Nierenfunktionsstörung ein- hergeht und ein unabhängiger Bio- marker für das zukünftige Auftreten einer chronischen Nierenkrankheit ist. „Weitere kürzlich erschienene Publikationen aus unserer Arbeits- gruppe konnten darlegen, dass Uro- modulin auch ein Biomarker für Typ 2 Diabetes ist und sehr präzise das Auftreten von kardiovaskulären Er- eignissen (wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall) und Langzeit-Überle- ben unserer Patienten vorhersagt“, informiert der Preisträger Doz. DDr. Leiherer. Zusammen mit biochemi- schen, molekular-genetischen und klinischen Befunden anderer Ar- beitsgruppen stellt sich Uromodulin aktuell als neuer nierenspezifischer Biomarker dar, dessen hohes Poten- v.l. Peter Fraunberger (KHBG), Michael Osti (GÄV) Peter Schwendinger (LKH Feldkirch), Andreas Leiherer (VIVIT), Monika Vonier (Landtagsvizepräs.), Reinhard Haller (Gastredner), Gerald Fleich (KHBG)

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY1NjQ=