AIL März 2020
Krankenhaushygiene – Auszüge aus den Empfehlungen des BMASGK In Kooperation mit der Univ. Klinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle des AKHWien. Empfehlung zu Laboruntersuchungen Die Infektionsdiagnostik wird nach telefonischer Rücksprache vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien (Telefon 40160- 65517) durchgeführt. Geeignetes Probenmaterial sind tiefe respi- ratorische Sekrete (BAL, Trachealsekret, Sputum bei produktivem Husten). Sollte eine solche Materialgewinnung nicht möglich sein, können alternativ Nasopharynxabstriche und EDTA-Blut einge- sandt werden. Empfehlungen zu Maßnahmen der Infektionskontrolle Gesundheitspersonal, welches in der Untersuchung und/oder Pflege des/der PatientIn involviert war sowie enge Kontaktperso- nen von Verdachtsfällen und bestätigten Fällen sollen hinsichtlich der Entwicklung von Symptomen für die Dauer von 14 Tagen überwacht werden. Wenn solch eine Person Symptome entwickelt und somit die Falldefinition erfüllt, muss diese Person sofort prä- ventiv isoliert werden (siehe Punkt 8.1). Weiters muss Material für eine PCR umgehend entnommen und mit dem Hinweis auf das neue Coronavirus (2019-nCoV) an das Department für Virologie eingeschickt werden (siehe Punkt 7). Bis zum Eintreffen des nega- tiven PCR-Ergebnisses muss der entsprechende Verdachtsfall iso- liert-observiert bleiben. Isolierung des/der PatientIn (Auszug) ... Es ist eine räumliche Unterbringung des/der PatientIn im Iso- lierzimmer mit Sanitäreinheit und mit Schleusenvorraum not- wendig. Die Schleusentüren dürfen nicht gleichzeitig offen stehen! Die Türen sind geschlossen zu halten ... An der Türe des Patien- tenzimmers ist eine Hinweistafel bezüglich der erforderlichen Hy- gienemaßnahmen anzubringen. ... Schutzmaßnahmen für Personal Persönliche Schutzausrüstung: • Einmalschutzhandschuhe (lang) • Einmalschutzmantel (Einmal-OP-Mantel) • Mund-Nasen-Schutz der Schutzstufe FFP3 bei Atem beschwerden mit Exspirationsventil (nur Personal!) • Schutzbrille und Schutzhaube bei ausgeprägter Exposition (z.B. Absaugen, Intubation, Bronchoskopie, Abnahme von Probenmaterial) • Desinfektion der Schutzbrille unmittelbar nach Gebrauch • vor Betreten des Zimmers anlegen, vor Verlassen des Zimmers entsorgen Transport des/der PatientIn Ein Transport des/der PatientIn innerhalb sollte nur nach strenger Indikationsstellung durchgeführt werden. Der Zielbereich muss vorab informiert werden. Ebenso muss die Abteilung für Kran- kenhaushygiene vor jeglichem Patiententransport vorab infor- miert werden. Der/die PatientIn muss hierfür eine Schutzkleidung bestehend aus Schutzmantel und Atemschutzmaske (FFP3 ohne Exspirationsventil!) tragen. Wenn der/die PatientIn die FFP3- Maske nicht toleriert, muss von ihm/ihr eine dicht sitzende Ein- mal-Ambu-Maske beim Transport getragen werden. Alle am Transport beteiligten Personen müssen entsprechende Schutzaus- rüstung (siehe nächster Punkt) tragen. Besucher Grundsätzlich sollte es zu keinem Besuch bei PatientInnen mit be- stätigter Infektion mit dem 2019-n CoV bzw. nur in Ausnahmefäl- len und gegen Voranmeldung bei der Stationsleitung kommen. Als Utensilien für die PatientInnen sind, wenn möglich, Einmal- produkte zu verwenden. Die Entsorgung von potentiell infektiösem Material aus dem Zimmer der PatientInnen erfolgt ohne Zwischen- lagerung unmittelbar nach PatientInnenkontakt in einem geschlos- senen Behältnis im PatientInnenzimmer (= schwarze Tonne“). Vor Entfernung der schwarzen Tonne aus dem PatientInnenzimmer ist eine Wischdesinfektion der Außenfläche der schwarzen Tonne durchzuführen. Die Entsorgung von Abfällen von PatientInnen mit gefährlichen Erregern erfolgt laut ÖNORM S 2104 Reinigung und Desinfektion • TäglicheWischdesinfektion der patientennahen (Handkontakt-) Flächen (Nachttisch, Türgriffe, etc.) laut Desinfektionsplan mit einem viruzid wirksamen Desinfektionsmittel. • Medizinische Geräte (Stethoskope, Blutdruckmessgeräte, Fieber- thermometer, etc.) patientenbezogen verwenden bzw. unmittel- bar nach Gebrauch (EKG-Geräte, etc.) desinfizieren. • Patientenwäsche und Bettwäsche unmittelbar nach Gebrauch ohne Zwischenlagerung oder Berührung von Gegenständen in den Wäschesack im Patientenzimmer einbringen, welcher sofort in einem Übersack verschlossen und speziell gekennzeichnet wird. Anschließend desinfizierendes Waschverfahren in der Zen- tralwäscherei. Feuchte Wäsche muss in einen Plastiksack einge- bracht werden. • Für Matratzen wischdesinfizierbare Überzüge verwenden. • Patientengeschirr, das an der Station verbleibt, muss in der Ge- schirrspülmaschine mit dem Desinfektionsprogramm aufberei- tet werden. Für Geschirr, das in die Küche zurücktransportiert und dort desinfizierend gewaschen wird, sind diese Vorkehrun- gen nicht nötig. Es ist dabei jedenfalls dafür Sorge zu tragen, dass solches Geschirr verschlossen in die Küche transportiert wird. o Schlussdesinfektion entsprechend dem Desinfektionsplan der Station / des Bereiches. Das gesamte Schriftstück (das für Wien zugeschnitten ist) steht zumDownload zur Verfügung: https://www.sozialministerium.at/ Themen/Gesundheit/Antimikrobielle-Resistenzen-und-Gesund- heitssystem-assoziierte-Infektionen/Gesundheitssystem-assozi- ierte-Infektionen/Krankenhaushygiene-und-PROHYG/Kranken- haushygienische-Informationen-zu-nCov.html AUS DER KAMMER 18 | ARZT IM LÄNDLE 03-2020 ARZT IN DER PRAX I S
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