AIL Juli/August 2019

Personal ia In Memoriam Dr.Wolfgang Sinz Arzt für Allgemeinmedizin Am 14. Mai 2019 verstarb der praktische Arzt Dr. Wolfgang Sinz im Alter von 75 Jahren. Geboren wurde Dr. Sinz am 26. Oktober 1944 in Wien als Sohn von Dr. Gebhard Sinz und Margarethe Sinz. Nach dem Besuch der VSWeinschlössle und demGymnasiumGallus Straße in Bregenz folgte das Studium der Hu- manmedizin an der Universität in Innsbruck. Am 5. Mai 1970 promovierte Dr. Wolfgang Sinz und begann seine weitere Ausbildung an der Universitätsklink Innsbruck sowie in den Krankenhäusern Hochzirl, Kufstein und Bad Trissl Oberaudorf (Deutschland). Von 1974 bis 1976 war Sinz am LKH Bregenz tätig ehe er im April 1976 die all- gemeinmedizinische Praxis seines Vaters, Dr. Gebhard Sinz, in Bregenz übernahm. Er setzte damit die Familientradition in 4. Ge- neration fort – vor ihm hatten neben seinem Vater auch schon sein Großvater, Dr. Anton Sinz, sowie sein Urgroßvater, Dr. Ferdinand Sinz, die Ordination in der Kaiserstraße 10 betrieben. Im Sommer 1977 begann Dr. Sinz als Arzt für die ÖBB im Sprengel Bregenz zu ar- beiten. Außerdem engagierte er sich auch als Heimarzt in den Seniorenheimen in Bregenz. Er führte seinen Beruf mit steter Begeisterung aus, sein Wissensdurst konnte durch die ho- hen Ansprüche der ärztlichen Tätigkeit gestillt werden. Er hatte Tag und Nacht ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Patienten. Dr. Sinz galt als ein sehr offener, kontaktfreudiger und geselliger Mensch. Seine Arbeit als Prak- tischer Arzt hatte neben der Familie einen be- sonderen Stellenwert in seinem Leben. Dr. Wolfang Sinz war auch stets in engem Kontakt mit der Ärztekammer, denn es war ihm immer ein wichtiges Anliegen, sich in standespolitischen Belangen zu engagieren. Erholung fand er bei Aufenthalten in der Natur, in den Bergen, am Bodensee, bei Radausflügen und Wanderungen mit der Familie und bei Urlaubsreisen inner- halb Österreichs und Italiens. Neben medi- zinischer Fachliteratur galt sein Interesse der Geschichte, der Literatur und der klassischen Musik, insbesondere der Oper. Dr. Wolfgang Sinz erkrankte 1997 an Morbus Parkinson, blieb aber noch bis Ende 2002 als Arzt tätig. In den folgenden Jahren nahmen die körperlichen Beschwerden auf- grund seiner Krankheit zu. Diese ertrug er jedoch stets mit positiver Einstellung und der Unterstützung durch seine Familie. In der Nacht auf den 14. Mai 2019 schlief Dr. Sinz friedlich ein. In Memoriam OMR Dr. Franz Josef Ganthaler Arzt für Allgemeinmedizin Am 21. Juni 2019 ist der Arzt für Allgemein- medizin, OMR Dr. Franz Josef Ganthaler, im Alter von 76 Jahren verstorben. OMR Dr. Ganthaler wurde am 12. Jän- ner 1943 im KH Bregenz geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Au von 1949 bis 1953 wechselte er an das humanistische Pri- vatgymnasium Stella Matutina in Feldkirch, wo er 1962 die Matura bestand. Im Oktober 1962 begann OMR Dr. Franz Josef Ganthaler sein Medizinstudium an der Medizinischen Universität in Innsbruck. Er promovierte am 15. Juni 1968. Seine weitere Ausbildung absol- vierte OMR Dr. Ganthaler von 1968 bis 1969 an der Universitätsklink Bürgerspital Basel im Bereich innere Medizin. Zusätzlich absolvierte er dort eine freiwillige Anästhesieausbildung. Die weitere Turnusärzteausbildung fand von 1968 bis 1971 am LKH Bregenz statt. Seine Ausbildung zum praktischen Arzt beendete OMR Ganthaler im September 1971. Kurz darauf begann er offiziell als Gemeindearzt im Sprengel Hinterer Bregenzerwald zu ar- beiten, die Praxis seines Vaters übernahm der praktische Arzt am 1. Jänner 1972. OMR Dr. Franz Ganthaler war stets be- müht, die medizinische Versorgung in Vorarl- berg zu verbessern. In den 70er Jahren setzte er sich für den Erhalt des Kleinspitals St. Josef ein und gründete 1977 die Rot-Kreuzortstelle in Au. Ab 1977 war er offizielles Mitglied bei der Österreichischen Bergrettung. Vier Jahre später begann OMR Dr. Ganthaler als Flug- rettungsarzt und absolvierte ca. 40 Flugret- tungseinsätze. Er engagierte sich ab 1986 auch als Notarzt und war entscheidend an der Gründung des Notarztdienstes Bregen- zerwald beteiligt. Von 1990 an fungierte er bis 2017 in der Ärztekammer für Vorarlberg als stellvertretender Leiter des Referats „Notfall- und Rettungsdienste sowie Katastrophenme- dizin“. Ein Leben lang war ihm auch das Rote Kreuz ein wichtiges Anliegen. 1998 wurde er zum stellvertretenden Chefarzt ernannt, ab 2000 war er Landesschulungsreferent und im RK-Rettungsrat des österreichischen Roten Kreuzes tätig. Im Oktober 1999 wurde OMR Dr. Ganthaler der Titel Medizinalrat verlie- hen. In den 90er Jahren war er für einige Jah- re Chefarzt des Vorarlberger Roten Kreuzes, legte diese Funktion dann aber aus zeit- lichen Gründen nie- der. Im Juni 2008 übergab OMR Dr. Franz Josef Gantha- ler seine Kassenpra- xis an seinen Sohn, Dr. Franz Anton Ganthaler. Im Jahr 2016 erhielt der Landarzt von Landeshauptmann Markus Wallner den Titel des Obermedizinalrats verliehen. Schon in jungen Jahren interessierte sich der Verstorbene für Motoren und deren Funktionsweise. Früh begann er an seinen Fahrzeugen herumzuschrauben und sam- melte Wissen über Motorentechnik. In seiner Freizeit interessierte er sich außerdem für den Motor- und Ralleysport. Auf der anderen Seite genoss OMR Dr. Ganthaler auch die Ruhe. Er war begeisterter Segler und liebte es, auf dem Bodensee unterwegs zu sein. OMR Dr. Franz Josef Ganthaler war ein Familien- mensch und genoss jede Minute mit seinen Kindern und Enkeln, denen er mit Begeiste- rung und Geduld das Auto fahren und Segeln beibrachte. Im Kreise seiner Familie schlief der Landarzt friedlich ein. Johannes Gautier, gautier.cc 34 | Arzt im Ländle 07/08-2019

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