AIL Juli/August 2018
Kardiopulmonale Reanimation Zugang i.v. Automatischer Defibrillator Zugang i.v. / i.ossär Adrenalin i.m. Sauerstoff inh. Symptomorientierte Lagerung Rezept Notfallset zur Soforthilfe, Demonstration Adrenalin-Autoinjektor Abklärung und Beratung durch Allergologen veranlassen Entlassung Herz- Kreislauf- stillstand Hypotension, Schock, Bewusstlosigkeit Dysphonie, Uvulaschwellung, inspirator. Stridor Übelkeit, Koliken, Erbrechen Pruritus, Flush, Urtikaria, Angioödeme Dyspnoe, bronchiale Obstruktion Anderes führendes Leitsymptom Persistierender Schock, Bewusstlosigkeit Persistierendes Larynxödem Persistierende Übelkeit, Koliken, Erbrechen Gleiche, rückläufige Symptomatik Persistierende bronchiale Obstruktion Adrenalin i.m. / i.v., β 2-Sympatho- mimetika s.c / i.v. Forcierte Volumensubstitution i.v. / i.ossär Atemwegs- sicherung Sauerstoff inh. Adrenalin inh. β 2-Sympatho- mimetikum inh. Adrenalin i.v. / i.ossär Glukokortikoid i.v. Dimetinden i.v. Basisuntersuchung Grad IV Grad II oder III Grad II oder III Grad I Grad II oder III Grad II oder III Grad der Bedrohlichkeit und das Leitsymptom der Anaphylaxie identifizieren Schweregrade der Anaphylaxie modifiziert nach Ring/Meßmer Anaphylaxie Basisuntersuchung Therapieergänzung Therapieeskalation Therapieeskalation keine Eskalation Therapieeskalation Therapieeskalation Leitsymptom der Anaphylaxie identifizieren und die Notwendigkeit der Änderung der Therapie prüfen Adrenalin i.v. / i.ossär (oder i.m.) ggf. Koniotomie ggf. Nauseatika / Spasmolytika i.v. Ggf. andere Katecholamine i.v. / i.ossär Überwachung Wähle zutreffendes Leitsymptom der initialen Therapie- ebene und ergänze spezifische, bis- lang nicht durch- geführte Maßnahmen ggf. Atemwegs- sicherung (mit Narkose) Allergenzufuhr stoppen Hilfe anfordern Zur Selbstbehandlung bei neuerlichem Stichereignis sollen Arzneimittel verordnet werden, die der Patient stets mitzuführen hat („Notfallset“), dies gilt auch für Patienten, die bereits eine SIT erhalten! Das „Notfallset“ Patienten mit gesteigerter Lokal- reaktion oder ungewöhnlicher Lo- kalreaktion erhalten als Notfallme- dikation ein stark wirksames to- pisches Glukokortikoid als Creme oder Gel sowie zusätzlich ein H1- blockierendes Antihistaminikum zur sofortigen oralen Einnahme nach einen erneuten Stichereignis. Weiters sollte rasch ärztliche Hil- fe in Anspruch genommen wer- den, um gegebenenfalls eine kurz- fristige systemische Glukokortiko- idgabe einleiten und den Patienten – vor allem bei Stichen im Kopf- oder Halsbereich mit Risiko zur Atemwegsobstruktion – nachzube- obachten. Die Gabe von Antibiotika ist bei nichtinfektiöser Lymphyangi- tis oder Lymphadenopathie nicht indiziert. Für Patienten mit Anaphylaxie in der Anamnese oder laufender SIT umfasst das Notfallset folgende Komponenten: • Ein schnell wirksames H1-blo- ckierendes Antihistaminikum (beispielsweise Cetirizin, Levo- cetirizin, Fexofenadin) zur ora- len Anwendung, einzunehmen in zwei- bis vierfacher Tagesdosis (cave: hierbei handelt es sich im eine „off-label-use“, über den der Patient aufgeklärt werden muss!) • Ein Glukokortikoid zur oralen Anwendung, bei Erwachsenen 100 mg Prednisolonäquivalent, für die Dosierung bei Kindern siehe Tabelle 3 • Adrenalin in Autoinjektor zur intramuskulären Applikation; Dosis bei Erwachsenen und Kin- dern ab 30 kg Körpergewicht 0,3mg, bei Kindern von 15-30 kg Körpergewicht 0,15 mg • Bei Patienten mit bekann- tem Asthma oder (stattgehab- ter) deutlicher Bronchialobst- ruktion ein rasch wirksames β2- Sympathomimetikum Abb. 2: Schema der Anaphylaxie Behandlung (Quelle: AWMF Leitlinie AWMF Register Nr. 065-25; Allergo J Int 2014; 23: 102) Link zu den vollständigen Leitlinien der AWMF • AWMF Leitlinie Bienen- und Wespengftallergie: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-020l_S2k_Bienen_und_Wespengiftallergie_2011-abgelaufen.pdf (zugegriffen: 04.07.2018) – Diese Leitlinie befindet sich derzeit zwar im Review, hat aber nach wie vor Gültigkeit • AWMF Leitlinie Akuttherapie anaphylaktischer Reaktionen: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-025l_S2k_Akuttherapie_anaphylaktischer_Reaktionen_2013-12.pdf (zugegriffen: 04.07.2018) ARZT IM LÄNDLE 07/08-2018 | 29
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